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AMTLICHE MITTEILUNG Nr. 1

Am heutigen Mittwoch, den 28. Juni um 12.00 Uhr wurde vom Obersten Bundesgericht der Vereinigten Staaten der von den Anwälten der kubanisch-amerikanischen Mafia und der Ultrarechten der Vereinigten Staaten gestellte Antrag auf Interdikt abgelehnt.

Juan Miguel, seine Familienangehörigen und Begleitpersonen müssen jedoch bis 16.00 warten; das ist auf die Stunde genau der Ablauf der Frist des Interdikts des Gerichtshofes von Atlanta.

Weitere Informationen werden um die Mittagszeit und am Nachmittag gegeben. Alle Einzelheiten zu Abflug, Flugzeit und Ankunft werden bekanntgegeben.

Unsere Bevölkerung hat mehr denn je ein Verhalten äußerster Würde, Besonnenheit und Disziplin zu zeigen.

Entsprechende Aufrufe zur Art und Weise des Verhaltens werden erlassen. Wir dürfen keinen Augenblick vergessen, daß unser Kampf kaum erst begonnen hat und noch ein langer Weg zurückzulegen ist.

28. Juni 2000

12.10 Uhr

 

AMTLICHE MITTEILUNG Nr.2

Gemäß festgelegtem Programm werden Juan Miguel mit Elián, den anderen Familienangehörigen und Begleitpersonen eine Sekunde nach 16.00 Uhr ihren Aufenthaltsort in Washington in Richtung Flugplatz verlassen. Die Transferzeit wird etwa 35 Minuten betragen. Dort werden die vorgeschriebenen Ausreiseformalitäten erledigt. Juan Miguel wird eine kurze Presseerklärung abgeben, ohne Fragen zu beantworten. Es wird die Verabschiedung von den sie betreuenden Mitarbeitern unserer Interessenvertretung, von Anwalt Craig, Frau Campbell und anderen Personen erfolgen, die ihnen treue und standhafte Unterstützung zugeteilt haben, und sie werden den Berechnungen entsprechend um zirka 17.30 Uhr den Rückflug antreten. Eine Gruppe Personen und eine Mitarbeiterin der Interessenvertretung Kubas, die sie in die Heimat begleitet, werden in zwei Jets mit einer Kapazität von je 8 und 7 Personen reisen. Ungeachtet der seit einigen Tagen laufenden ernsthaften Bemühungen konnte bis zum Zeitpunkt der Abfassung dieser Mitteilung kein größeres Flugzeug für die Reise aller gemeinsam besorgt werden.

Am Nachmittag werden weitere erforderliche Informationen gegeben.

28. Juni 2000

13.10 Uhr

 

AMTLICHE MITTEILUNG Nr. 3

 Unsere Interessenvertretung in Washington teilt uns mit, daß aufgrund der Wetterlage die Behörden Juan Miguel gebeten haben, die Abfahrtszeit zum Flugplatz auf 15.15 Uhr vorzuverlegen, damit spätestens um 17.00 Uhr gestartet werden kann. Der Abflug würde dadurch mindestens 30 Minuten früher erfolgen.

28. Juni 2000

14.30 Uhr

 

AMTLICHE MITTEILUNG Nr. 4

Um 16.43 Uhr verließen Juan Miguel, Elián und die Begleitpersonen Washington. Entsprechend der Windbewegung werden sie ungefähr zwei Stunden und 50 Minuten später in Kuba landen.

Wie seit Monaten wiederholt angekündigt wurde, wird es, um die Rückkehr Eliáns mit äußerster Sorgfalt ablaufen zu lassen, keinen offiziellen Empfang noch irgendeine Mobilmachung der Bevölkerung geben, um dem Jungen übermäßige Emotionen, Strapazen und Beunruhigungen zu ersparen. Alles wird in größter Einfachheit ablaufen.

Erwarten werden ihn an der Gangway bei seiner Ankunft lediglich die sechs Großeltern, die Urgroßmutter, der Onkel väterlicherseits und seine kleine Cousine Elianne, die Eltern der ihn begleitenden Kinder, der Ehemann der Lehrerin Agueda, vier Vertreter der Jugend, Studenten und Pioniere, die so engagiert für seine Rückkehr gekämpft haben, und Ricardo Alarcón in seiner Eigenschaft als Berater Juan Miguels, dem das Visum der Vereinigten Staaten als dessen Begleiter verweigert wurde.

In 25 Meter Entfernung werden geordnet und diszipliniert die Schüler der Grundschule von Cárdenas mit ihren Lehrern stehen.

In der Nähe des Flugzeuges werden nur zwei Fernsehkameras und ein Fotograf placiert sein zum Zwecke der Information an die Bevölkerung und des Festhaltens der historischen Begegnung. Die zahlreichen Vertreter der ausländischen Presse, die beantragt haben, die historische Rückkehr des Jungen und seiner Angehörigen aufzunehmen, werden sich mit den erforderlichen technischen Mitteln auf der Terrasse des ehemalig einzigen Gebäudes des Flugplatzes "José Martí" in 60 Meter Entfernung vom Flugzeug befinden, und von diesem Punkt aus können sie präzise die Einzelheiten der Ankunft übermitteln. Die Beleuchtung wird so sein, daß das Blitzlicht kaum wahrzunehmen sein wird. Es wird weder eine Pressekonferenz noch Erklärungen geben. Der Grundgedanke ist, den Aufenthalt des Jungen auf dem Flugplatz auf nur wenige Minuten zu beschränken.

Die Gruppe mit den nächsten Angehörigen wird sich sofort zu den Transportmitteln begeben, dann auf einer nicht bekanntgegebenen diskrete Strecke zu einem Punkt des Zwischenaufenthalts fahren, wo den 14 Rückkehrer zahlreiche Angehörige erwarten, die nicht auf dem Flugplatz anwesend waren und sich mit ihnen treffen möchten. Dort werden sie länger als eine Stunde verweilen.

Es ist vorgesehen, daß sich um etwa 22.00 Uhr die Gruppe der Vierzehn aus Washington in der seit Monaten für Elián, seine Eltern, die Schulkameraden und anderen Washingtoner Begleitpersonen dafür vorbereiteten Schule einfinden.

Unter Berücksichtigung der bereits erzielten großen Fortschritte Eliáns werden sie nur die unbedingt nötige Zeit in dieser Schule sein, um dann ihr Leben unter bestmöglichen normalen und ruhigen Bedingungen in Kuba wieder aufzunehmen und die erste Klasse - für Elián und seine vier Mitschüler - abzuschließen.

Angaben und Informationen zufolge kann der Junge bereits lesen und schreiben. Es wird erwartet, daß er nach reichlich zwei bis drei Wochen ausreichend vorbereitet ist, um in die nächste Klasse versetzt zu werden.

Nach Ablauf dieses kurzen Zeitraumes werden sich Juan Miguel, Nersy und Elián gemeinsam mit Hianny in der Nähe von Cárdenas eine Woche erholen und erst danach in ihre geliebte Stadt zurückkehren, deren edle und kooperative Bevölkerung, ihre Emotionen zurückhaltend, sicher vorbereitet ist, damit vom ersten Augenblick an alles Erforderliche getan wird, damit der Junge nach den Leiden, die er ertrug und die ihn zum berühmtesten und bekanntesten Kind der Welt machten, wie seine Schulkameraden ein normales Leben führen und eine tadellose Bildung und Erziehung erhalten kann.

Unsere selbstlosen Lehrer und Pädagogen haben das Meisterwerk zu vollbringen, ihn zu einem Musterkind zu machen, das seiner Geschichte, der ihm zuteil gewordenen Sympathien und seines Talentes würdig ist, damit er stets sowohl ein normaler Bürger als auch Symbol, Beispiel und Glorie aller Kinder unseres Landes und der Stolz für die kubanischen Erzieher wird. Sämtliche diesbezüglichen Äußerungen wurden mit Juan Miguel und seinen Angehörigen beraten und geprüft.

Sehr bald eine nächste Mitteilung.

Havanna, den 28. Juni 2000

16.48 Uhr

 

AMTLICHE MITTEILUNG Nr. 5

Juan Miguel, Elián, die Angehörigen und Begleitpersonen flogen schließlich in zwei gecharterten Jets, da keine größere Maschine für einen gemeinsamen Flug besorgt werden konnte.

Die Landung wird zwischen 19.00 und 19.30 Uhr erfolgen.

Der Programmablauf nach der Landung wird so sein, wie in der amtlichen Mitteilung Nr. 4 beschrieben, ohne offiziellen Empfang noch Mobilmachung der Bevölkerung.

Unser Volk und unsere Revolution handeln stets im Sinne der Ethik, was weder die Mafia noch die politischen Ränkeschmiede jemals tun. Von Anfang an haben wir gesagt, zuerst interessiert uns das Kind; und niemals werden wir es als politisches Instrument benutzen, noch seine Rückkehr nach Kuba zu einem Anlaß großer Mobilmachungen und Feste machen, Hurra schreien und den historischen Gegner erniedrigen, der die Vereinigten Staaten gewesen sind durch ihre 41 Jahre andauernde Politik der Anfeindung und Aggression, die neben vielen anderen schmerzhaften Aspekten zur Gründung der konterrevolutionären kubanisch-amerikanischen Mafia, dem Schiffbruch, der Entführung und der Tragödie des kubanischen Jungen Elián González geführt hat. Wir erfüllen buchstäblich das, was wir unsere Überzeugungen und unser Wort nennen.

Wir haben mit sauberen Waffen und für außerordentlich edle Ziele gekämpft. Es ist nicht der Augenblick für Großsprecherei, Eigendünkel und Renommierstücke, die sich nicht mit unseren revolutionären Gewohnheiten und Normen vereinbaren lassen. Nach einer noch nie dagewesenen harten Schlacht der Ideen und der breiten Massen haben wir das Ziel, die Rückkehr des Jungen, erreicht, damit er in seiner Heimat mit seinem Vater, seiner neuen Mutter und seinem Brüderchen Hianny, den Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits und den anderen Angehörigen leben kann.

Außerdem hatten wir - in dem Maße wie die Wahrheit bekannt wurde - das Privileg der breiten mehrheitlichen Unterstützung des US-amerikanischen Volkes sowie ab einem gewissen Zeitpunkt auch die Anerkennung seitens des Präsidenten der Vereinigten Staaten, dass die Entführung jenes Kindes etwas absolut Illegales, Unehrenhaftes und Unzuträgliches für die Vereinigten Staaten sei.

Die Millionen unserer Mitbürger, die sich so stark um die Erreichung dieses Zieles bemüht haben, werden den Jubel im tiefsten Innersten ihrer Herzen genießen, in ihren Heimen oder gemeinsam mit den nächsten Nachbarn und nicht aus Begeisterung in Freudesausbrüchen auf die Straßen gehen, denn das wäre in dieser Etappe unseres Kampfes nicht unbedingt das Korrekteste und Zuträglichste.

Entsprechend unserer ausgeglichenen, ruhigen und gehobenen Haltung in diesem Moment außerordentlicher und gerechter Emotion wird die Einschätzung der Welt über uns ausfallen.

Besonders wichtig ist außerdem, dass absolut nichts geschieht, was jenen als Waffe dienen kann, die voller Haß und Frust unter Ausnutzung von in den Vereinigten Staaten noch existierenden Vorurteilen und bedingten Reflexen inmitten eines Klimas wütenden Wahlkampfes jene attackieren und kritisieren könnten, die sich auf die Seite von Juan Miguel und Elián stellten.

Unsere Kinder, Schüler und Jugendlichen haben einen Kampfgeist und ein Bewußtsein gezeigt, das uns mit Stolz erfüllt. Für die erzielten Fortschritte in dieser harten und schweren Schlacht verdient unser Volk Ehre und Glückwunsch.

Unser Dank auch allen, die uns weltweit unterstützten, ganz besonders dem Volk der Vereinigten Staaten.

Es darf jedoch niemand auch nicht nur eine Minute vergessen, dass die Schlacht um die gesunde und unversehrte Rückkehr Eliáns, die uns im Augenblick glücklich macht, nichts weiter ist als das erste Kapitel eines langen Kampfes, den wir weiterzukämpfen haben.

In Elián haben wir ein wundervolles Kind gerettet, doch Tausende unschuldiger Wesen, ob älter oder jünger als Elián, doch auch im zarten Kindesalter laufen Gefahr, schiffbrüchig zu werden, ihr Leben zu verlieren oder schreckliche Tragödien zu erleben, so wie es bei Elián der Fall war. Das kann morgen schon oder an irgendeinem der 365 Tage des Jahres geschehen. Das gleiche Schicksal können Tausende Mütter und andere kubanische Bürger, Opfer trügerischer Illusionen, ereilen.

Elf Millionen Kubaner leiden unter den Folgen einer grausamen und erbarmungslosen Politik, die unser mächtiger Nachbar im Norden schon mehr als vierzig Jahre lang praktiziert. Die Schlacht gegen das Cuban Adjustment Act, das Torricelli- und das Helms-Burton-Gesetz, gegen die Dutzende von Amendements des US-Kongresses zur Abwürgen unseres Landes, die Blockade, den Wirtschaftskrieg, die Pläne von Subversion, Destabilisierung und Vernichtung unserer Revolution sowie für die anderen unfragwürdig gerechten Ziele, die wir geschworen haben zu erreichen, geht weiter.

Die gestrigen Meldungen sprechen von einer Milderung der grausamen und verbrecherischen Blockade, doch weit davon entfernt wird diese gegebenenfalls noch verschärft, denn die Mafia und die Ultrarechte stellen Bedingungen die, die Handelsbeziehungen unmöglich machen und die Ergebnisse der zähen

Bemühungen zu einem Nichts werden lassen, die edle Menschen innerhalb und außerhalb des Kongresses der Vereinigten Staaten aus Überzeugung und Bewußtsein des monströsen Charakters der Blockade oder in Verteidigung absolut legitimer Interessen anstrengten.

Daher bleiben Blockade und Wirtschaftskrieg, sollte der genannte Beschluß vom Kongreß angenommen werden, so wie sie sind bestehen, und was noch schlimmer ist: Die wenigen Vorrechte, die dem Präsidenten verbleiben, wie die Genehmigung oder Ablehnung für US-Bürger, nach Kuba zu reisen, werden ihm genommen, um sie Gesetz werden zu lassen, ein von der kubanisch-amerikanischen Mafia und der Ultrarechten verzweifelt angestrebtes Ziel.

Dessen ungeachtet bringen wir unsere Anerkennung jenen zum Ausdruck, die für den Stop einer absurden und vernunftwidrigen, unmoralischen und heimtückischen Politik gegen unser Volk eingetreten sind und weiter eintreten; unser Volk, das seinen unbeugsamen Geist und sein Vermögen durchzuhalten, zu siegen oder zu sterben, bewiesen hat.

28. Juni 2000

18.10 Uhr

 

AMTLICHE MITTEILUNG Nr. 6

Unsere Interessenvertretung informiert soeben, dass aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse die Flugzeuge mit denen Juan Miguel, Elián, den Angehörigen und Begleitpersonen reisen, von der Flugroute abweichen mußten, wodurch der Flug um etwa 15 Minuten verzögert wird. Daher wird die Landung in Kuba möglicherweise einige Minuten vor oder nach 19.30 Uhr erfolgen.

28. Juni 2000

18.34 Uhr