ERKLÄRUNG DER NATIONAL VERSAMMLUNG DES PODER POPULAR DER REPUBLIK KUBA

Fünf kubanische Patrioten sind politische Gefangene des Imperiums. Seit mehr als 34 Monaten erleiden sie ungerechte Haft in einem Gefängnis in Südflorida. Für René González Sehweret, Ramón Labañino Salazar, Fernando González Llort, Antonio Guerrero Rodríguez und Gerardo Hernández Nordelo sind es nun schon fast drei Jahre konstanter Demütigungen und Schikanen, grober und systematischer Verletzung ihrer individuellen Rechte, willkürlicher und langer Zeiträume völliger Isolierung.

Sie sind unschuldig. Sie haben keinerlei Verbrechen begangen.

Ihnen ist diese Bestrafung auferlegt worden, weil die Feinde Kubas in ihnen die großartige Verkörperung von Würde, Tapferkeit und all den Tugenden des Vaterlandes sehen, die sie in aussichtslosem Unterfangen zu vernichten bestrebt sind. Sie sind Opfer einer infamen und kolossalen Ungerechtigkeit, die den Beginn einer von der jetzigen Bush-Regierung eingeleiteten neuen und noch grausameren und schamloseren Etappe des langen und schmutzigen Krieges der Vereinigten Staaten gegen das kubanische Volk und seine Revolution bedeutet.

Nach vollkommen erlogenen Anschuldigungen, nach Ausübung von Druck auf die Geschworenen und Manipulationen wurden sie wegen vermeintlicher Spionageaktivitäten verurteilt, für die niemals Beweise erbracht wurden und trotz daß selbst während der Verhandlung die Ankläger bekannten, daß sie (die Angeklagten) keinerlei Geheimnis besaßen noch das erdichtete Delikt begangen hatten.

Das Erzielen eines gerechten Urteils in den mit Kuba im Zusammenhang stehenden Fällen ist in Miami unmöglich. Geständige Terroristen bewegen sich dort frei, prahlen mit ihren Untaten, unterbreiten sie der Öffentlichkeit und bereiten sie vor, ohne daß die Behörden jemals auch nur das Geringste unternommen hätten, um ihre Aktionen zu verhindern oder zu sanktionieren. Lüge, Hysterie und Kubahaß vergiften jenes Milieu, in dem eine korrupte und faschistische Clique das Sagen hat. Man erinnere sich nur an die Entführung des sechsjährigen Jungen Elián González, brutal von seinem Vater und den Angehörigen getrennt, mißhandelt und vor Fernsehkameras schamlos ausgebeutet, eingesperrt an einem von bewaffneten Schlägern und kreischenden Volksaufwieglern umstellten Ort, die die Gesetze herausforderten, die Regierung beleidigten und bedrohten, die Flagge mit Füßen traten, fremdes Vermögen beschädigten und sogar die Stadt anzuzünden drohten. Zur Rettung des Kindes mußte eine heikle Operation gestartet werden, die selbst den Behörden zufolge besonders riskant war, da man auf eine von stark bewaffneten Individuen organisierte zähe Obstruktion stieß. Wo befanden sich zu diesem Zeitpunkt der FBI und die Richter Floridas? Was taten sie angesichts dieser beschämenden Hemmungslosigkeit, deren Zeuge die ganze Welt war und die von der Menschheit und der gesamten US-amerikanischen Gesellschaft verworfen wurde? Die elementarsten Rechte eines Kindes, einschließlich seiner körperlichen und psychischen Unversehrtheit, wurden offenkundig verletzt; US-amerikanischer Anstand und Ehre wurden mit Füßen getreten, doch niemals wurde jemand deswegen verhaftet noch vor Gericht gestellt, ja nicht einmal angeklagt.

Jene Individuen, von der CIA angeworben und gegen Kuba ausgebildet, jahrzehntelang aus Fonds des Bundesbudgets bezahlt, haben in stetem und engem schmählichen Bündnis mit den Rechtsextremisten gestanden und im Leben der US-amerikanischen Gesellschaft interveniert, stets gegen die Interessen des US-amerikanischen Volkes handelnd. Sie hatten bei den schlimmsten dortigen Ereignisse ihre Hand im Spiel: dem Mord an Präsident Kennedy, dem Watergate-Skandal, dem Mord an Orlando Letelier und Ronni Moffitt, den illegalen Waffenlieferungen an die nikaraguanischen Contras und dem damit im Zusammenhang stehenden Drogenhandel, dem Schmuggel von Personen und verbotenen Drogen, der Entführung von Elián González, dem Wahlbetrug in Florida im November 2000 und der Entziehung der Rechte Zehntausender afroamerikanischer Wähler.

Kuba hat stets offen und ehrlich die Wahrheit gesagt: Niemals haben wir etwas gegen die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten unternommen; doch wir erklären unser unverzichtbares Recht und unsere heilige Pflicht, uns gegen die terroristischen und verbrecherischen Aktionen zu verteidigen, die die Banditen der annektiererischen Mafia gegen Kuba organisieren, bewaffnen, öffentlich verkünden und starten. Das Entlarven jener Aktionen ist eine edle, würdige und heroische Aufgabe, die dazu beiträgt, kubanische und US-amerikanische Leben zu retten, und die mit den Lebensinteressen beider Völker im Einklang steht.

Im Verlaufe ihrer gesamten Entwicklung ist die kubanische Revolution Gegenstand einer systematischen Aggressionspolitik gewesen, eines wahrhaften Krieges, bei dem Terrorismus, Sabotageakte und Ermordungen nicht ausgeschlossen waren. Dieser Krieg hält bereits mehr als 42 Jahre an. Der Aggressor war und ist die Regierung der Vereinigten Staaten. Dies nicht kennen zu wollen, hat niemand ein Recht, denn es läßt sich leicht anhand offizieller US-amerikanischer Dokumente belegen, die fast alle der Geheimhaltung unterworfen waren und erst in den letzten Jahren ans Licht kamen. Noch heute wird ein guter Teil ihres Inhalts geheim gehalten, doch sie offenbaren auch so klar und deutlich, ohne den geringsten Zweifel, die Verantwortlichkeit jener Regierung für eine Aggression, die nie aufgehört hat. Anschließend einige Angaben aus diesen Dokumenten, die von den Verantwortlichen ausdrücklich gestanden und geschildert werden und daher unwiderlegbare Wahrheiten darstellen:

Diese Angaben sind nur einige Beispiele. Ermuntert durch die anhaltende Unterstützung seitens einiger Organe, die sie anfangs zum Töten einwickelten, ausbildeten und lenkten, die ihnen Rückendeckung gaben und sie schützten oder die Komplizen waren und ihre Missetaten duldeten, haben die Terroristen ihr Treiben in Reportagen, Erklärungen und öffentlichen Interviews kundgetan, die in der Presse, dem Hörfunk und dem Fernsehen Miamis starke Verbreitung fanden und finden. Keiner von ihnen wurde jemals von jenen belästigt worden, die, wie man meinen sollte, zur Unterbindung ihrer Verbrechen verpflichtet sein müßten.

Zum Beispiel führte der Fernsehsender „Canal 23" des Fernsehens Miami im November 1996 ein Live-Interview mit Orlando Bosch und Luis Posada Carriles - letzterer CIA-Veteran und Mitautor des Sabotageaktes 1976 an dem kubanischen Flugzeug, geheimer Mitarbeiter des Weißen Hauses für die illegalen Waffenlieferungen an die nikaraguanischen Contras - die in dem Bewußtsein, es werde ihnen nichts geschehen, mit ihrer deliktiven Laufbahn prahlten und unterstrichen, sie werden ihren Feldzug des Terrorismus gegen Kuba fortsetzen.

Am 12. und 13. Juli 1998 veröffentlichte The New York Times auf ihrem Titelblatt das Interview mit Posada Carriles, in dem dieser, der notorischste Terrorist der Hemisphäre, die Federführung für das Legen mehrerer Bomben eingestand, die 1997 in Havanna explodierten, wobei eine der Explosionen einem jungen italienischen Touristen den Tod brachte. Er erwähnte die hohe Finanzierung, die er von der sogenannten Cuban-American National Foundation für seine Vorhaben erhält, kündigte weitere Terroristenangriffe gegen Kuba an und prahlte mit seinen wiederholten Besuchen auf US-amerikanischem Staatsgebiet und seinen engen Beziehungen zu seinen ehemaligen CIA-Kollegen. Einige Tage darauf wiederholte er bei einem anderen Interview für einen Fernsehkanal Floridas seine unverschämten Erklärungen. Heute noch werden in der Stadt Miami öffentliche Veranstaltungen zur Unterstützung für diesen gemeinen Mörder organisiert. Von dort werden seine Aktivitäten bezahlt.

Das Recht Kubas, sich gegenüber denjenigen zu verteidigen, die versuchen, das Land zu zerstören und sein Volk auszulöschen, ist unbestreitbar. Unsere Verteidigung war besonders komplex und schwierig, weil die terroristischen Gruppen intime Verbindungen zu Agenten und Beamten der US-Regierung besitzen, mit denen sie über viele Jahre hinweg Verschwörungen unternommen haben, und aus dem Grund, weil die US-Behörden bestenfalls eine gleichgültige Toleranz gegenüber ihnen beibehalten haben. Kuba hat trotzdem alles Mögliche getan, um Washington auf diskreten Kanälen und auch öffentlich vor den Gefahren durch diese Aktionen zu warnen und es hat den USA Informationen übergeben, die es durch den heldenhaften Opfergeist von Menschen wie denen erhalten hat, die heute ungerechterweise im Gefängnis sitzen. Auf diese Weise machten wir sie auf die Anwesenheit von bewaffneten Personen innerhalb und außerhalb des Hauses aufmerksam, in dem sie Elián festhielten, und auf Pläne, die diese Leute hatten, um sich der Befreiung Eliáns zu widersetzen. Nachdem diese Befreiung geglückt ist, haben diejenigen, die sie leiteten und durchführten, die Wahrhaftigkeit und Exaktheit der selben Informationen bestätigt, die wir ihnen zur Verfügung gestellt hatten.

In New York, Washington und Havanna ist es zu zahlreichen Kontakten gekommen, bei denen wir den Repräsentanten des FBI und anderer Agenturen der US-Regierung Informationen zur Verfügung gestellt haben, die ihnen dazu gedient hätten, gegen die Terroristen in Aktion zu treten, wenn sie den Willen dazu gehabt hätten. Nach einigen Kontakten, einschließlich der Entsendung von Botschaften auf den höchsten Ebenen, kam am 16. und 17. Juni 1998 eine offizielle Delegation nach Havanna, zu der zwei wichtige Chefs des FBI gehörten, denen weitreichende Informationen zur Verfügung gestellt und operative Materialien übergeben wurden, einschließlich Film- und Tonbandaufnahmen als Beweis für die Aktionen von 40 Verbrechern. Sie versprachen eine Antwort innerhalb von zwei Wochen, doch dies geschah niemals. Ebensowenig kam es zu irgendeiner Aktion des FBI gegen die Verbrecher, über deren Aktivitäten sie zahlreiche und unanfechtbare Informationen erhalten hatten. Statt dessen verhaftete das FBI drei Monate später unsere heldenhaften Genossen, überhäufte sie mit seinen perfiden Verleumdungen und förderte einen pseudolegalen Prozeß mit dem Ziel der Verherrlichung der terroristischen Gruppen, wobei es als Gipfel des Zynismus sogar einige von deren Anführern als seine Zeugen präsentierte.

Die verachtenswerteste, unverschämteste und absurdeste Anschuldigung gegen unsere würdigen und heldenhaften Genossen war die der „Mordverschwörung", die verdächtigerweise erhoben wurde, nachdem mehr als acht Monate vergangen waren, seitdem sie - in totaler Isolation gehalten – mit den lächerlichen und unsinnigen Anfangsbeschuldigungen konfrontiert wurden, die genauso wie die erwähnte Anschuldigung jeglicher Grundlage entbehrten. Zur Aufrechterhaltung dieser Niederträchtigkeit legten die korrupten Behörden Miamis selbstverständlich keinerlei Beweis vor, manipulierten auf schamlose Weise den Zwischenfall vom 24. Februar 1996, verschleierten die Informationen, die sie besitzen, ignorierten vollständig die vorangegangenen Ereignisse, fälschten auf grobe Weise die Beweise und verzerrten grotesk die Wirklichkeit.

Die Wahrheit wird trotzdem die Oberhand behalten. Die Wahrheit wird niemals durch ihre plumpen und gemeinen Manöver besiegt werden.

Würde auch nur ein Atom an Gerechtigkeit in der US-amerikanischen Gesellschaft existieren, säßen andere auf der Anklagebank, um die strengste und unanfechtbarste Strafe auferlegt zu bekommen.

Die US-Behörden wissen absolut über alles Bescheid, was mit diesem Zwischenfall in Verbindung steht. Sie wissen es bis ins Detail und sind vollkommen schuldig an den Geschehnissen jenes Tages.

Ab dem Sieg der Revolution verwendete die CIA vom US-Staatsgebiet aus und mit ihren Agenten als Besatzung Kleinflugzeuge, um über kubanischen Landgebieten und Städten Sabotageakte zu verüben, Waffen und Sprengstoff abzuwerfen, chemische und bakteriologische Substanzen auszustreuen und Spionage- und Provokationstätigkeiten durchzuführen. In den oben zitierten offiziellen Dokumenten gibt es diesbezüglich eine reichhaltige Information. Dort befindet sich die Vorgeschichte der terroristischen Gruppe, die die Provokation vom 24. Februar 1996 durchführte.

Über diese Gruppe existiert ebenfalls eine reichhaltige Information, die in ihrer Gesamtheit in diesen und anderen offiziellen Dokumenten und in US-Zeitungen festgehalten ist und auf die folgende Weise zusammengefaßt werden kann:

Mit spezifischem Bezug auf den Zwischenfall vom 24. Februar 1996 geht aus den Informationen, die die USA der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) zur Verfügung stellten, und aus den später vorgelegten eidesstattlichen Beweisen aus dem im vorherigen Absatz erwähnten Verwaltungsprozeß, Folgendes hervor:

Die Behörden in Washington waren die Einzigen, die davon wußten, daß, wo und wie die Provokation stattfinden würde und wer sie mit welchen Mitteln durchzuführen beabsichtigte. Sie unternahmen nichts, obwohl sie es konnten und die Verpflichtung hatten, es zu tun, um die Provokation zu verhindern oder zu vermeiden. Ebensowenig informierten sie Kuba über das, von dem sie wußten, daß es geschehen würde.

Wo fand die Verschwörung statt? Wer waren die Verschwörer?

Diese Behörden und die terroristischen Anführer, denen sie erlauben, das zu tun, wozu sie Lust haben, sind die einzigen Schuldigen für die Geschehnisse. Sie allein, und sonst niemand, müssen sich wegen der Folgen des Zwischenfalls verantworten.

Die von dieser Regierung angenommene Haltung war absolut niederträchtig. Sie nutzte den Zwischenfall aus, um die Unterzeichnung des Helms-Burton-Gesetzes zu rechtfertigen, raubte Kuba die auf US-Banken illegal zurückgehaltenen Mittel und übergab sie der annexionistischen Mafia. Und jetzt treibt sie die Feigheit und Gemeinheit auf den Höhepunkt, indem sie fünf kubanische Landsleute bestrafen will, die vollkommen unschuldig sind und keinerlei Verantwortung für diese Geschehnisse tragen.

Allein diese Behörden und die Terroristen, die sie erschufen und vier Jahrzehnte lang gegen Kuba benutzten, haben Mordverschwörungen unternommen, Mordversuche und Morde begangen, den Verlust zahlreicher Menschenleben verursacht und beträchtliche materielle Schäden in unserem Land hervorgerufen.

Die kolossale Willkür gegenüber unseren Landleuten hat nichts mit Gerechtigkeit und Gesetz zu tun. Sie ist der schamloseste Ausdruck einer neuen Phase der Aggression gegen Kuba, die von der sich an der Macht befindlichen extremen Rechten und der in ihrem Dienst stehenden annexionistischen Mafia entfesselt wurde und deren schwerwiegende Folgen bereits auf vielen US-Amerikanern und US-Bürgern kubanischer Herkunft zu lasten beginnen.

Den offenkundigsten Beweis dafür, daß der Fall unserer fünf Landsleute Teil eines wohlüberlegten Plans ist, um die terroristischen Gruppen zu unterstützen und die Furcht unter denjenigen zu säen, die sich ihnen widersetzen, legte der für diese Operation zuständige FBI-Chef selbst am vergangenen 10. Juli öffentlich dar. Bei dieser Gelegenheit kündigte Herr Héctor Pesquera an, daß „es noch mehr Verhaftungen im Zusammenhang mit diesem Fall geben wird", versicherte, „über viele, die hier sind, ständig auf dem Laufenden" zu sein, und versprach, „sie energisch zu verfolgen". Wenige Tage später sollte die selbe prahlerische Drohung wie ein Echo von der Sprecherin der annexionistischen Cuban-American National Foundation wiederholt werden. Benötigt man noch mehr, um zu verstehen, daß es sich ausschließlich um einen politischen Prozeß handelt und daß sein Ziel darin besteht, alle diejenigen zu verfolgen, die dort in den USA die kriminellen Praktiken der terroristischen Mafia ablehnen?

Doch es handelt sich nicht nur um schrille Prahlerei. Am 13. Juli gab der US-Präsident selbst eine unverschämte Erklärung ab, in der er neben der Proklamation von neuen Aktionen zur Verschärfung der Blockade und der Aggression gegen Kuba spezifische Maßnahmen und konkrete Drohungen gegen US-Bürger und Kubaner mit Wohnsitz in den USA ankündigte. Der Bewohner des Weißen Hauses erläuterte, daß er Anweisungen zur Verstärkung und Ausweitung der Mechanismen zur Anwendung der Blockade gegeben habe, im Besonderen zur Verhinderung von nicht bewilligten Reisen nach Kuba und der strikten Kontrolle der bewilligten Besuche und der familiären Geldüberweisungen, ebenso wie zur Steigerung der Finanzierung und materiellen Unterstützung der gegen Kuba tätigen konterrevolutionären Kleingruppen.

Die Erklärungen des Herrn Bush sind nicht nur simple Rhetorik. Hunderte von US-Amerikanern haben bereits offizielle Mitteilungen über die Einleitung eines Vorverfahrens gegen sie erhalten und einigen wurden Ordnungsstrafen in Höhe von mehreren Tausend Dollar auferlegt. Die Reisenden erhalten am Flughafen von Miami in schriftlicher Form deutliche Warnungen vor den strengen Strafen – bis zu 10 Jahre Gefängnis und 250 000 Dollar Bußgeld – für diejenigen, die die rigiden Blockadevorschriften nicht befolgen, deren Durchsetzung sich der momentane US-Präsident um jeden Preis vorgenommen hat.

Unaufhörlich steigt die Zahl der US-Amerikaner und US-Bürger kubanischer Herkunft, von denen man unter Androhung von möglichen strafrechtlichen Aktionen fordert, detaillierte Fragebögen auszufüllen, die an die schlimmsten Tage der McCarthy-Ära erinnern.

Zur Gewährleistung der Durchführung seiner antikubanischen Politik hat der Chef der momentanen US-Administration einige Personen mit einer herausgehobenen Laufbahn im Krieg gegen Kuba für die Besetzung von Schlüsselpositionen nominiert.

Der Vorschlag für die Besetzung des höchsten für Lateinamerika zuständigen Postens im State Department hat sowohl innerhalb als auch außerhalb der Vereinigten Staaten eine natürliche starke Beunruhigung hervorgerufen.

Doch es gibt andere Ernennungen, die im Stillen und fast unbemerkt vorangetrieben wurden. Eine davon ist die Ernennung von Mauricio Tamargo als Präsident des Bundesreklamtionsausschusses, eine andere die von Adolfo Franco, der gemäß Ankündigungen als Hauptverantwortlicher für Lateinamerika innerhalb der sogenannten Agency for International Development (AID) fungieren soll. Beide stehen im Sold der schlimmsten Feinde Kubas im US-Kongreß in Washington.

Die Auswahl des Herrn Tamargo ist ein offenkundiger Beweis für die Verpflichtung der derzeitigen Regierung gegenüber den Zielen des Helms-Burton-Gesetzes, dessen Essenz bekanntlich in der illusorischen Absicht besteht, den Batista-Anhängern und ehemaligen Ausbeutern ihre Besitztümer zurückzugeben und die Kubaner damit ihrer Ländereien, Wohnungen, Schulen, Fabriken, Krankenhäuser und all dessen zu berauben, was heute dem Volk gehört. Die Wahl eines Repräsentanten der Mafia an die Spitze der Bundesbehörde, die sich mit unumschränkten Befugnissen innerhalb der US-amerikanischen Rechtsstruktur mit den Reklamation von Besitztümern beschäftigt, bedeutet das Gleiche, als ob man die Angelegenheit vollständig in die Hände dieser Mafia legt.

Der Ernennung von Herrn Franco entspricht dem erklärten Ziel der Intensivierung der Subversion gegen Kuba, und zwar durch die Aufstockung der Mittel, die zur Fabrizierung, Finanzierung und Anleitung der Kleingruppen von im Dienst der USA stehenden Verrätern bestimmt sind, wobei ein Teil dieser Mittel von der AID verteilt wird. Zu diesen Zwecken hat Washington in mehr als 42 Jahren mehr Mittel bereitgestellt als die, die in die angebliche Unterstützung der Entwicklung unseres Kontinents fließen. Die Einsetzung eines Repräsentanten der annexionistischen Mafia auf diese Position ist ein offensichtlicher Ausdruck der gegen Kuba gerichteten Politik und ebenfalls eine deutliche Botschaft an diejenigen in Lateinamerika, die sich immer noch von der schimärischen Hilfe des Imperiums täuschen lassen.

Der immer feindlichere und aggressivere Kurs der derzeitigen Administration des Herrn Bush gegen Kuba - ein unentschuldbares Verbrechen gegen unser Volk als Bestandteil einer unverantwortlichen und abenteuerlichen Politik, die den Frieden und das Leben auf internationaler Ebene in Gefahr bringt – verletzt ebenso in schwerwiegender Weise die Rechte des US-amerikanischen Volkes, einschließlich der kubanischen Emigranten und ihrer Nachkommenschaft und der in Florida lebenden US-Bürger. Sie ersehnen ein Leben frei von der Korruption, der Illegalität und der Gewalt des Gesindels, das über die Komplizenschaft und Toleranz offizieller Stellen verfügt und durch Haushaltsmittel begünstigt wird, die eigentlich nur für das Wohlergehen und die Entwicklung der US-amerikanischen Familien verwendet werden sollten.

Man muß das offizielle schmähliche Bündnis mit den Terroristen beenden und die im McCarthy-Stil verfochtende Kampagne, die Verfolgungen und die Bedrohungen von US-Bürgern stoppen, die sich der Blockade widersetzen, sowie von in Florida lebenden kubanischen Emigranten, die unter den Gewaltakten des Terrorismus leiden. Unverzüglich ist es als erster unverzichtbarer Schritt notwendig, die Freilassung unserer fünf unschuldigen Landsleute zu fordern, die heute in einem Gefängnis in Miami eingesperrt sind.

René González Sehwerert, Ramón Labañino Salazar, Fernando González Llort, Antonio Guerrero Rodríguez und Gerardo Hernández Nordelo, politische Gefangene des Imperiums, vorbildliche Patrioten, selbstlose und bewundernswerte Helden, die niemandem irgendeinen Schaden zugefügt haben und ihr Leben zur Rettung des Lebens ihres Volkes geopfert haben, müssen freigelassen werden.

Kuba ist eine freie, unabhängige und souveräne Nation, die ein unveräußerliches Recht hat, in Frieden zu leben und auf genau die gleiche Weise respektiert zu werden wie die anderen Nationen. Kuba hat das Recht, die Pflicht und die Notwendigkeit, sich zu verteidigen, und wird dies auch in Zukunft tun.

Die Völker Kubas und der Vereinigten Staaten können und müssen in Frieden leben. Der Kampf für die Freiheit und die Gerechtigkeit wird es ermöglichen, dies zu erreichen.

Nationalversammlung des Poder Popular

 

Havanna-Stadt, den 3. August 2001

„Jahr der Siegreichen Revolution im neuen Jahrtausend"

 

 

 

DIE WESENTLICHEN TERRORISTENAKTE GEGEN KUBA

(1990 - 2000)

Die von der US-amerikanischen Central Intelligence Agency (CIA) seit 1959 gegründeten und gelenkten konterrevolutionären Gruppen realisierten zahlreiche Terroristenakte, die unserem Land wertvolle Menschenleben kosteten und hohen materiellen Schaden verursachten.

Anfang der 90er Jahre verstärkten jene Gruppen, ermutigt durch den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers, von US-amerikanischem Territorium und anderen Operationsbasen in Mittelamerika aus ihre Gewaltakte gegen das kubanische Volk und seine Führungspersonen.

Anschließend einige der wichtigsten jener Aktionen, über die die Öffentlichkeit Kenntnis besitzt:

17. Juli 1990: Auf Bestreben der republikanischen Kongreßmitglieder Floridas, Ileana Ross und Connie Mack, ließ US-Präsident George Bush den bekannten Terroristen Orlando Bosch, Hauptautor des Attentats, durch das im Oktober 1976 ein kubanisches Zivilflugzeug während des Fluges explodierte und 73 Passagiere den Tod fanden, aus der Haft entlassen.

14. Oktober 1990: Von Miami aus organisierte Einschleusung zweier bewaffneter Terroristen bei Santa Cruz del Norte, die den Befehl zu gewaltsamen Aktionen hatten. Bei ihnen wurden in Miami bereitgestellte gefälschte Dokumente und Waffen gefunden.

Im Gepäck führten sie Aufrufe, sich dem sogenannten "Ejército Libertador Cubano" (Kubanische Befreiungsarmee) anzuschließen, an dessen Spitze Higinio Díaz Anne steht, der ihnen vor ihrer Abreise Geld und Propagandamaterial aushändigte.

15. Mai 1991: José Basulto, Ex-Söldner von Playa Girón, bekannter Terrorist und CIA-Agent beginnt die Operationen der sogenannten "Hermanos al Rescate" (Rettende Brüder). Dafür ersucht er US-Präsidenten George Bush um drei der US-Luftwaffe gehörende Flugzeuge vom Typ 0-2 der Militärversion der Cessna, die während des Krieges in El Salvador eingesetzt worden waren. Kongreßmitglied Ileana Ross veranstaltet eine öffentliche Kampagne und bemüht sich um die Bewilligung dieser drei Flugzeuge. Am 19. Juli 1992 erscheinen zum ersten Mal Bilder dieser der konterrevolutionären Gruppe übergebenen Flugzeuge in der Presse. Sie tragen die Aufschrift USAF (US-Luftwaffe), deutlich sichtbar in einer Reportage des Herausgebers der Zeitung Miami Herald, der einen Flug mit ihnen unternahm.

17. September 1991: Einschleusung von zwei Konterrevolutionären aus Miami. Ihr Ziel bestand in Sabotageakten in Tourismusläden, um bei ausländischen Touristen Angst und Schrecken zu erwecken. Bei ihnen wurden Waffen und ein Funkgerät beschlagnahmt.

29. Dezember 1991: Einschleusung von drei Terroristen der sogenannten Comandos L aus Miami. Es wurden Waffen und anderes Kriegsgerät beschlagnahmt.

Sie waren mit noch weiteren 50 bis 60 Mann in einem Camp in der Straße 168 in Miami ausgebildet worden.

8. Mai 1992: Vor den Vereinten Nationen klagt Kuba die gegen sein Staatsgebiet verübten Terroristenaktivitäten an und auf sein Ersuchen wird als offizielles Dokument des Sicherheitsrates ein Beschluß des Justizministeriums der Vereinigten Staaten vom 23. Juni 1989 in Umlauf gebracht, in dem der Aufenthalt von Orlando Bosch auf US-amerikanischem Staatsgebiet als unzulässig erklärt wird, da zahlreiche Beweise für seine vergangenen und derzeitigen Terroristenaktivitäten vorliegen, zu denen auch die 1976 verursachte Explosion des kubanischen Zivilflugzeuges gehört.

Heute bewegt sich dieser Mensch frei in Miami, nachdem er von Präsident George Bush begnadigt wurde.

4. Juli 1992: Eine Gruppe Terroristen aus den USA versucht, Wirtschaftsobjekte an der Küste Havannas anzugreifen. Sie werden von der kubanischen Küstenwacht entdeckt und begeben sich in nahe Varaderos befindliche Gewässer. Dort erleidet das Schiff Maschinenschaden, und ein US-amerikanisches Küstenwachschiff nimmt sie auf.

Obwohl ihnen Waffen, Karten und während der Reise gedrehte Videofilme beschlagnahmt werden konnten, wurden sie vom FBI auf freien Fuß gesetzt.

Juli 1992: Es scheitert die Einschleusung eines aus den USA kommenden Terroristen, der einen Sabotageakt an einem Wirtschaftsobjekt in der Provinz Villa Clara beabsichtigte.

Für dieses Vorhaben standen ihm die erforderlichen Waffen und Sprengstoffe sowie die Unterstützung durch die Organisation "Hermanos al Rescate" zur Verfügung, die ihm den Standort der US-amerikanischen Küstenwachschiffe für seinen Transport bis zu kubanischem Territorium mitteilte.

9. September 1992: Ein vom FBI wegen illegalen Besitzes von Feuerwaffen und Verletzung des Neutralitätsgesetzes verhafteter Terrorist kubanischer Herkunft wurde schuldfrei gesprochen und aus der Haft entlassen.

7. Oktober 1992: Bewaffneter Angriff auf das Hotel „Melia Varadero" durch vier Terroristen auf einem aus Miami kommenden Schiff. Sie wurden vom FBI verhaftet, vernommen und auf freien Fuß gesetzt.

19. Oktober 1992: Einschleusung von drei aus den USA kommenden konterrevolutionären Elementen, bei denen Waffen und reichlich Kriegsmaterial beschlagnahmt wurden. Parallel dazu wurden weitere drei Terroristen auf dem Staatsgebiet von Bahamas verhaftet, bei denen ebenfalls Waffen und Sprengstoff, offensichtlich für Kuba bestimmt, beschlagnahmt wurden. Diese Konterrevolutionäre waren am 17. Oktober in Miami abgereist.

Januar 1993: Von der US-Küstenwacht wurden fünf Terroristen an Bord eines mit schweren Maschinengewehren und anderen Waffen bestückten Schiffes festgenommen, als sie auf die kubanische Küste zuhielten. Sie wurden freigelassen.

7. Januar 1993: Tony Bryant, Führer der Terroristengruppe "Comandos L", gab auf einer Pressekonferenz in Miami Pläne für weitere Angriffe auf Objekte in Kuba, speziell Hotels, bekannt. Er erklärte "von diesem Augenblick an stünden sie im Krieg gegen Kuba" und warnte die ausländischen Touristen "sich von Kuba fernzuhalten".

2. April 1993: Etwa sieben Meilen nördlich von Matanzas wurde das unter der Flagge Zyperns fahrende Tankschiff "Mikonos" von einem aus den USA kommenden Schiff aus unter Maschinengewehrfeuer genommen, dessen Besatzung Terroristen kubanischer Herkunft waren.

18. Mai 1993: Verletzung des kubanischen Luftraumes durch ein Flugzeug der Organisation "Hermanos als Rescate" mit amtlichem Kennzeichen N8447.

21. Mai 1993: Die Zollbehörde der USA verhaftete neun Terroristen an Bord eines Schiffes, als dieses nach Kuba zu Aggressionszwecken auslaufen wollte. Beschlagnahmt wurden Waffen und Explosivstoffe. Am 21. August wurden von Richter Lawrence King die gegen sie vorgebrachten Belastungsmomente zurückgewiesen.

Mai 1993: "Hermanos al Rescate" plant die Sprengung einer Hochspannungsstation in der Zone San Nicolás de Bari, Havanna.

Oktober 1993: "Hermanos al Rescate" betreibt öffentlich Anstiftung zum Attentat auf den Präsidenten Fidel Castro und zur Anwendung von Gewalt gegen Kuba und bekräftigte ihre Bereitschaft zur Übernahme sämtlicher "daraus resultierender Risiken".

Andrés Nazario Sargén, Führer der Terroristengruppe Alpha 66, erklärt in den USA, seine Organisation habe neuerdings fünf Aktionen gegen Kuba durchgeführt.

18. Oktober 1993: Ein in den USA ansässigen Terrorist wurde verhaftet, als er in Kuba ankam. Er hatte den Befehl zu gewaltsamen Aktionen innerhalb des Landes.

7. November 1993: Humberto Pérez, Sprecher von Alpha 66, erklärt auf einer Pressekonferenz in Miami, bald werde sich der gegen Kuba geführte Krieg auch gegen jeden Touristen richten, der die Insel besucht: "Jene, die sich in kubanischen Hotels einmieten, werden als Feinde betrachtet."

Jahr 1993: In den USA wurde ein zu Besuch dort weilender kubanischer Bürger von einer Terroristenorganisation angeworben mit dem Ziel, in Kuba in der Tourismusbranche und dem landwirtschaftlichen Sektor Sabotageakte zu realisieren. Für diese Aktion erhielt er einen Teil der erforderlichen Mittel, und es wurde ihm eine Summe von 20 000 Dollar angeboten.

11. März 1994: Eine aus Miami stammende Terroristengruppe verübt Schüsse auf das Hotel "Guitart Cayo Coco".

17. April 1994: Flugzeuge der Organisation "Hermanos al Rescate" überfliegen Havanna in sehr geringer Höhe und werfen Rauchbomben ab. In den Folgemonaten des Jahres 1994 kommt es zu mindestens sieben weiteren Verletzungen durch die gleiche Gruppe.

4. September 1994: Einschleusung von zwei aus den USA kommenden Terroristen im Gebiet von Caibarién, Villa Clara. Ihr Ziel waren Sabotageakte in dieser Provinz. Beschlagnahmt wurden Waffen und reichliches Werkzeug.

6. Oktober 1994: Eine weitere bewaffnete Gruppe auf einem aus Florida kommenden Schiff beschießt mit Maschinenwaffen das Hotel "Guitart Cayo Coco".

15. Oktober 1994: Eine aus den USA kommende Gruppe bewaffneter Terroristen geht am Steindamm "Cayo Santa María" Caibarién, Villa Clara an Land. Dort erschießen sie den Genossen Arcelio Rodríguez García.

Oktober 1994: "Hermanos al Rescate" trainiert in einem ihrer Flugzeuge Mitglieder einer konterrevolutionären Organisation von Florida, die gegen die Erdölraffinerie von Cienfuegos Sabotageakte ausführen sollen.

Für November jenes Jahres planen sie ebenfalls ein Attentat auf Präsident Fidel Castro und weitere Führungspersönlichkeiten der Revolution sowie das Einschleusen von Waffen und Sprengstoff in das Staatsgebiet.

November 1994: Der Terrorist Luis Posada Carriles und fünf seiner Komplizen bringen während des IV. Iberoamerikanischen Treffens der Staats- und Regierungschefs Waffen nach Cartagena, Kolumbien, um auf Präsident Fidel Castro ein Attentat zu verüben, doch der Sicherheitsgürtel hält ihn in einer Entfernung, die die Vollendung der Straftat nicht zuläßt. Posada Carriles erklärte danach der New York Times: "Ich stand hinter einigen Journalisten und sah Freund Castro, García Márquez, doch Castro allein konnte ich nur von weitem sehen."

11. November 1994: Vier Terroristen in Varadero, Matanzas, nach ihrer Einschleusung gefaßt. Beschlagnahmt wurden Waffen und Munition.

2. März 1995: An der Küste von Puerto Padre, Las Tunas, Einschleusung von zwei Terroristen, aus den USA kommend. Im Gepäck führen sie 51 Libras Explosivstoff C-4 und anderes Rüstzeug.

4. April 1995: Ein Sportflugzeug C-337 verletzt kubanischen Luftraum im Norden der Stadt Havanna zwischen den Ortschaften Santa Fe und Guanabo.

20. Mai 1995: Erneuter Angriff auf das Hotel "Guitart Cayo Coco" durch Terroristen auf einem aus den USA kommenden Schnellboot.

12. Juli 1995: In den USA drei Terroristen festgenommen, als sie sich unter Ausnutzung einer Provokation nahe der kubanischen Küste in Kuba einzuschleusen versuchten. Obwohl man bei ihnen Waffen und Sprengstoff beschlagnahmte, wurden sie von den US-amerikanischen Behörden freigelassen.

13. Juli 1995: Organisiert von „Hermanos al Rescate", drangen elf Schiffe, sechs Kleinflugzeuge und zwei Helikopter aus den USA kommend in die kubanischen Hoheitsgewässer und den kubanischen Luftraum ein. Eines der Kleinflugzeuge überflog das Zentrum von Havanna und warf Propagandamaterial ab.

16. Dezember 1995: In den USA werden zwei Terroristen festgenommen, die sich in die Provinz Pinar del Río infiltrieren wollten, um subversive Aktionen durchzuführen. Obwohl man bei ihnen Waffen und Sprengstoff sicherstellte, wurden sie von den US-Behörden auf freien Fuß gesetzt.

9. Januar 1996: Zwei aus Opa-locka in Florida kommende Kleinflugzeuge verletzen den kubanischen Luftraum.

12. Januar 1996: Ein in den USA wohnender kubanischer Emigrant wurde festgenommen, als er dabei war, Sprengkörper von Havanna nach Pinar del Río zu transportieren.

13. Januar 1996: Flugzeuge von „Hermanos al Rescate" verletzten den Luftraum über der Stadt Havanna. Der Terrorist Basulto erklärte später: „Sie sagen, ich sei über dem kubanischen Territorium geflogen. Das ist etwas, was alle Welt weiß und ich niemals bestritten habe."

23. Januar 1996: Behörden der USA stoppten bei Cayo Maratón ein Boot mit fünf bewaffneten Terroristen, die nach Kuba fuhren. Sie wurden am selben Tag vom FBI freigelassen.

11. Februar 1996: Truppen der kubanischen Küstenwache bringen ein Boot mit drei aus den USA kommenden Terroristen auf, nachdem diese auf unsere Küste Schüsse abgefeuert hatten.

24. Februar 1996: Es kommt zu einem erneuten Eindringen von „Hermanos al Rescate". Drei Kleinflugzeuge verletzen den kubanischen Luftraum ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Havanna und zwei von ihnen werden abgeschossen. In den 20 Monaten vor diesem Zwischenfall war es zu mindestens 25 Verletzungen des kubanischen Luftraumes gekommen.

26. Juni 1996: Bei der Sitzung des Rates der ICAO (Internationale Zivilluftfahrt-Organisation) erkennt der Präsident von deren Untersuchungskommission an, daß auf dem Flughafen von Opa-locka mindestens eines der Flugzeuge von „Hermanos al Rescate" immer noch die Insignien der US-Luftwaffe trägt: „Das F ist ein wenig blass, es scheint, daß es zu verschwinden beginnt, doch man kann es noch sehen."

21. August 1996: In Kuba wird ein US-Bürger verhaftet, der heimlich militärische Geräte eingeschleust hatte und die Durchführung von terroristischen Aktionen auf kubanischem Territorium plante.

16. September 1996: Verhaftung eines Eindringlings bei Punta Alegre, Ciego de Ávila, an Bord eines Bootes mit Waffen und reichlich Ausrüstung.

21. Oktober 1996: Ein Kleinflugzeug vom Typ SS-RR mit dem Kennzeichen N3093M, im Besitz des US-State Department, versprüht beim Überfliegen des Internationalen Luftkorridors „Girón", etwa 25-30 Kilometer südlich von Varadero, eine Substanz mit der Plage Thrip Palmi Karny.

November 1996: Der Fernsehsender „Canal 23" aus Miami führte ein Live-Interview mit Luis Posada Carriles und Orlando Bosh. Dabei betonten sie ihre Absicht, die terroristischen Aktivitäten gegen Kuba fortzusetzen.

12. April 1997: Es kommt zur Detonation eines Sprengsatzes im Hotel „Melía Cohíba" in Havanna.

30. April 1997: Im Hotel „Melía Cohíba" wird ein Sprengsatz gefunden.

12. Juli 1997: Explosion von Sprengsätzen in den Hotels „Capri" und „Nacional".

4. August 1997: Explosion eines weiteren Sprengsatzes im Hotel „Melía Cohiba".

11. August 1997: Die Presse im Miami veröffentlicht eine Erklärung der Cuban-American National Foundation (CANF), mit der die terroristischen Aktionen mit Sprengsätzen gegen zivile und touristische Objekte in Kuba bedingungslos unterstützt werden. Der Präsident dieser Organisation erklärt, daß „ wir dies nicht als terroristische Aktionen ansehen", und er fügt hinzu, daß jegliche Aktion gegen Kuba legitim sei.

22. August 1997: Explosion eines Sprengsatzes im Hotel „Sol Palmeras" in Varadero.

4. September 1997: Detonation von Sprengsätzen in den Hotels „Tritón", „Chateau Miramar" und „Copacabana". An diesem letzten Ort stirbt der junge italienische Tourist Fabio Di Celmo als Folge der Explosion. An diesem selben Tag detoniert eine weitere Bombe in dem Restaurant „La Bodeguita del Medio".

10. September 1997: Die Regierung Kubas gibt die Verhaftung des salvadorianischen Staatsbürgers Raúl Cruz León bekannt, der dafür verantwortlich ist, sechs der Bomben gelegt zu haben, die in einigen Hotels der Hauptstadt explodierten, einschließlich derer, die den italienischen Touristen Fabio Di Celmo tötete. Cruz León gibt zu, daß ihm 4 500 Dollar für jede Bombe bezahlt wurden.

19. Oktober 1997: In einem Touristen-Kleinbus wird ein Sprengsatz entdeckt.

27. Oktober 1997: Die Küstenwache der Vereinigten Staaten stoppt westlich von Puerto Rico ein Boot, auf dem 2 Hochpräzisions-Gewehre Kaliber 50 und deren Stative, Nachtsichtgeräte, Militäruniformen und Fernmeldegeräte beschlagnahmt werden. Die hochmodernen Waffen mit strikt militärischer Nutzung sind für Einschüsse aus weiter Entfernung bei Angriffen auf Fahrzeuge und Flugzeuge gestaltet. Einer der Insassen des Bootes gab zu, daß sein Ziel darin bestand, den Präsidenten Fidel Castro zu ermorden, wenn dieser auf der Insel Margarita in Venezuela ankomme, um am 7. November 1997 am Iberoamerikanischen Gipfeltreffen teilzunehmen.

Die US-Behörden stellten fest, daß das Boot von einer Firma aus Florida eingetragen wurde, in der José Antonio Llama, Vorstandsmitglied der CANF und Teilnehmer an der Söldnerinvasion in Playa Girón, als Präsident, Direktor, Sekretär und Schatzmeister fungierte.

Eines der Gewehre war auf den Namen von José Francisco „Pepe" Hernández, Präsident der CANF, registriert. Das andere wurde ebenfalls 1994 von einem Mitglied der Brigade 2506 erworben.

Die vier Insassen des Bootes wurden folgendermaßen identifiziert: ein bekannter CIA-Agent; der Kapitän eines Schiffes der CIA, daß von Teams zur Infiltrierung von Florida nach Kuba verwendet wurde; der Präsident einer konterrevolutionären Gruppe aus New Jersey und ein Mitglied der Organisation Alpha 66.

Trotz der Geständnisse und der offenkundigen Beweise für illegalen Waffenbesitz, Falschaussagen und Waffenhandel wurden diese Terroristen nach einem gefälschten Prozeß im Dezember 1999 durch ein Bundesgericht freigesprochen.

30. Oktober 1997: In einem Servicekiosk im Außenbereich des Terminals Nr. 2 des Flughafens „José Martí" in Havanna wird ein Sprengkörper gefunden.

Aufgrund von gegen touristische Einrichtungen begangenen kriminellen Aktivitäten werden zwei Salvadorianer und drei Guatemalteken verhaftet, die in Verbindung zum Terroristen Luis Posada Carriles stehen.

16. November 1997: Nach einer zweimonatigen Untersuchung berichtet eine Zeitung des US-Bundesstaates Florida, daß die Serie von Bombenanschlägen in Havanna von antikubanischen Gruppen aus Miami geleitet und finanziert wurden und daß das Zentrum der Operation Luis Posada Carriles sei, der wegen der Sprengung des kubanischen Flugzeugs im Jahr 1976 auf der Flucht vor der Justiz ist.

Mai 1998: Eindringen auf das kubanische Staatsgebiet durch zwei terroristischen Personen bei Santa Lucía, Pinar del Río, die aus den USA kommend mit reichlich Waffen und Kriegsgerät anlegten.

16. Juni 1998: Nach zahlreichen Kontakten, bei denen die kubanische Regierung dem FBI und anderen US-Regierungsagenturen Informationen über terroristische Aktivitäten in den USA zur Verfügung stellte, reist eine offizielle Delegation nach Havanna, an der zwei wichtige Chefs des FBI teilnehmen, denen präzise Daten übergeben werden, einschließlich Film- und Tonbandaufnahmen und anderen Beweismaterialien über die Aktivitäten von 40 Terroristen, die vom US-Staatsgebiet aus operieren.

12. Juli 1998: In einem Artikel der New York Times von diesem Tag erscheinen die Erklärungen des US-Bürgers kubanischer Herkunft Antonio Jorge Alvarez, gemäß denen das FBI Aussagen von ihm über das für das Iberoamerikanische Gipfeltreffen in Venezuela vorbereitete Attentat gegen den Präsidenten Fidel Castro nicht untersucht habe. Alvarez gab bekannt, daß er im Vorjahr die Information geliefert habe, laut der Posada Carriles und eine Gruppe, die in seiner Fabrik in Guatemala arbeitete, dieses Attentat und die Bombenanschläge in Havanna vorbereiteten: „Ich habe mein Geschäft und mein Leben riskiert und sie unternahmen nichts."

12. und 13. Juli 1998: In einem Interview mit der Tageszeitung „The New Times" gab Luis Posada Carriles zu, die Serie von Bombenattentaten gegen touristische Einrichtungen in Kuba organisiert zu haben, und er erkannte an, daß die Führungsfiguren der CANF seine Operationen finanziert hätten und daß deren Präsident Jorge Mas Canosa persönlich den Geldfluß und die logistische Unterstützung für die Attentate überwacht habe: „Jorge Mas Canosa kontrollierte immer alles, wenn ich Geld brauchte; er sagte, sie gäben mir 5 000, 10 000 und bis zu 15 000, und er schickte sie mir." Posada gab ebenfalls zu, Raúl Cruz León für das Legen der Bomben in den Hotels in Havanna bezahlt zu haben. In bezug auf den italienischen Touristen, der durch eine der Bomben ermordet wurde, sagte er der New York Times: „...er saß zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort."

Für das Erstellen dieser Reportagen benutzte die New York Times Akten der CIA und des FBI, die Aussagen von mehr als 100 Personen und mehr als 13 Stunden Tonbandaufnahmen des Interviews mit Posada, und sogar persönlich von ihm unterzeichnete Dokumente.

23. Juli 1998: In der Presse von Miami wird der Artikel mit dem Titel „Gegen Castro gerichtete Pläne bringen in den USA nur selten ins Gefängnis". In dem Artikel werden einige Fälle zitiert, wie zum Beispiel die 1990 stattgefundene Freilassung von 6 Terroristen, die eine Kanone und andere Waffen nach Nicaragua brachten, um ein Attentat gegen den kubanischen Präsidenten zu verüben, und der Fall von Rodolfo Frómeta und Fausto Marimón aus dem Jahr 1994, die beschuldigt wurden, für terroristische Aktivitäten den Einsatz von Stinger-Luftabwehrraketen und anderer Waffen zu planen. Außerdem wurden Aussagen des bekannten Terroristen Tony Bryant zitiert, der erzählte, daß ihn das FBI im Jahr 1989 mit einer Ladung Waffen und Sprengstoff auf einem Boot verhaftete und später laufen ließ. Er fügte hinzu, daß er bei zwei seiner vierzehn gegen Kuba gerichteten Einsätze gestoppt wurde, doch niemals wurde er weiter behelligt.

2. August 1998: Posada Carriles erklärt in einem Interview für die Sendung „Opposing Points of View" des Fernsehsenders CBS News, die Absicht zu haben, weitere Attentate gegen kubanische Einrichtungen innerhalb und außerhalb der Insel zu verüben.

August 1998: Im Vorfeld der angekündigten Teilnahme des Präsidenten Fidel Castro am CARIFORUM-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in der Dominikanischen Republik planten Terroristen kubanischer Herkunft die Durchführung eines Attentats zwischen dem 20. und 25. August.

Zu diesem Zweck organizierte der Terrorist Posada Carriles ein Treffen mit ihnen einen Monat vor dem Gipfeltreffen im Hotel Holiday Inn von Guatemala-Stadt, um das Einschleusen von Waffen und Sprengstoff nach Santo Domingo zu planen.

12. September 1998: In Miami werden fünf kubanische Patrioten verhaftet, die die Pflicht erfüllten, Kubaner und US-Amerikaner gegen die terroristischen Aktionen zu verteidigen, die vom Territorium der USA aus gegen Kuba mit vollkommener Straflosigkeit organisiert, vorbereitet und durchgeführt werden.

17. November 2000: Die Behörden von Panama verhaften eine Gruppe von Terroristen unter Führung von Posada Carriles, die mit falschen Ausweispapieren in Panama eingereist waren, um während des 10. Iberoamerikanischen Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs ein Attentat gegen den kubanischen Präsidenten Fidel Castro zu verüben. Bei ihnen wurden Waffen, Sprengstoff und Skizzen der Rundfahrt und der öffentlichen Treffen des kubanischen Präsidenten beschlagnahmt. Die Cuban-American National Foundation finanziert das Team der mit der Verteidigung der Terroristen beauftragten Rechtsanwälte.

26. April 2001: Drei Terroristen, die zu den Kommandogruppen F-45 und Alpha 66 gehören, versuchen im Norden der Provinz Villa Clara an Land zu gehen. Nachdem sie Schüsse auf kubanische Grenzschutztruppen, die sie entdeckten, abgefeuert hatten, wurden sie verhaftet. Man beschlagnahmte bei ihnen 4 AKM-Gewehre, ein M-3-Gewehr mit Schalldämpfer, 3 Pistolen, reichlich Ausrüstung, Nachtsichtgeräte und Fernmeldeeinrichtungen, die für die Durchführung von Sabotage- und Terroraktionen innerhalb Kubas verwendet werden sollten.

Unsere Behörden hatten zwischen den Jahren 1990 bis 2001 außer den geschilderten Aktionen Kenntnis von 16 Attentatsplänen gegen den kubanischen Präsidenten, 8 Plänen für Attentate gegen andere Führungspersönlichkeiten der Revolution, neben weiteren 140 terroristischen Plänen, die durch die Arbeit der kubanischen Staatssicherheits- und Geheimorgane vereitelt, abgeschreckt oder behindert wurden.