INFORMATION ÜBER DIE GRÜNDE FÜR DIE VERHAFTUNG DER TSCHECHISCHEN BÜRGER IVAN PILIP UND JAN BUBENIK, SOWIE ÜBER DIE AUSFÜHRLICHE VORGESCHICHTE DER VERSCHWÖRUNGEN UND EINMISCHUNGEN SEITENS DER REGIERUNG UND DIPLOMATEN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK IN KUBA, DIE DIE ENGE UND DIREKTE VERBINDUNG DIESER POLITIK MIT DEM SICH EREIGNETEN ZWISCHENFALL ERKLÄRT

 

Die Regierung der Tschechischen Republik hat – in Fortsetzung der Kampagne, die entfesselt wurde, um die Glaubwürdigkeit der kubanischen Anklage in Zweifel zu ziehen – die Auffassung aufrechterhalten, daß die Anschuldigungen Kubas gegen zwei tschechische Bürger, die dabei überrascht wurden, während sie die interne Subversion im Lande förderten, falsch seien.

Aus Unkenntnis, wegen Vorurteilen oder aus böser Absicht haben Vertreter anderer Länder die ausgestreuten Unwahrheiten weiterverbreitet und im Vorhinein Kriterien abgegeben, die aufgrund ihres Inhalts und ihrer Natur das Volk und die Regierung der Republik Kuba verletzen.

Was ist die Wirklichkeit?

Am 12. Januar dieses Jahres verhafteten die Behörden für Immigration und Ausländerwesen der Provinz Ciego de Avila in der Republik Kuba die tschechischen Bürger Ivan Pilip und Jan Bubenik, die unter Verletzung ihres Status als Touristen und unter Ausführung von Anweisungen der in den Vereinigten Staaten ansässigen konterrevolutionären Organisation Freedom House konspirative Treffen mit Mitgliedern von in dieser Provinz beheimateten kleinen subversiven Gruppen abhielten.

Die Verwicklung der Organisation Freedom House in das kürzlich begonnene Programm Kuba, das von der US-Regierung geschaffen wurde, um unsere Revolution mittels der Förderung der internen Subversion zu destabilisieren – was im Abschnitt 109 des 1996 verabschiedeten Helms-Burton-Gesetzes festgelegt ist – begann 1997 mit dem Projekt „Übergang", das eine großzügige Finanzierung durch die United States Agency for International Development (USAID) in Höhe von 500 000 US-Dollar erhielt, gefolgt von einer weiteren Finanzierung in Höhe von 275 000 US-Dollar im Jahr 1999, die im darauffolgenden Jahr auf 550 000 US-Dollar verdoppelt wurde. Das erste Programm führte zur Entstehung eines gegen Kuba gerichteten Zentrums namens „Zentrum für ein Freies Kuba", das von Frank Calzón, einem CIA-Agenten und ehemaligen Direktor des von Freedom House gestarteten Projekts Kuba, geleitet wird und mit den gleichen Zielen bereits mehr als eine Million US-Dollar von USAID erhalten hat.

Das momentane Programm von Freedom House hat innerhalb seiner Hauptarbeitsgebiete das Ziel, Politiker, Journalisten und in Gemeinschaftsprojekten tätige Aktivisten aus Mittel- und Osteuropa ausfindig zu machen und zu rekrutieren, die Erfahrungen bei den sogenannten „demokratischen Übergängen" – das ist die Art, wie sie den Sturz der revolutionären Regierung bezeichnen – gesammelt haben, um sie später mit destabilisierenden und subversiven Absichten nach Kuba zu schicken.

USAID erkannte im Juni 2000 öffentlich an, daß Freedom House den Kuba-Besuch von 4 Journalisten, 4 Parlamentariern, 2 Wirtschaftswissenschaftlern und einem Akademiker aus Osteuropa organisierte, wobei alle diese Personen mit Mitteln der US-Regierung finanziert und ausgebildet wurden, und zwar genau mit den gleichen subversiven Zielen wie denjenigen von Ivan Pilip und Jan Bubenik, wie wir nachweisen konnten.

Ivan Pilip war Finanzminister seines Landes und ist zur Zeit als Abgeordneter des tschechischen Parlaments tätig. Jan Bubenik ist Mitglied der sogenannten „Tschechischen Stiftung für die Demokratie" und war eine der Führungsfiguren der antisozialistischen Bewegung in der Tschechoslowakei.

Beide gelangten am 8. Januar 2001 über den Internationalen Flughafen „José Martí" nach Kuba, und zwar mit dem Flug CBE-7538 aus Cancún, Mexiko, im Anschluß an einen zweitägigen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten.

Als Ergebnis der Nachforschungen konnte festgestellt werden, daß Ivan Pilip Beziehungen zu Funktionären der Organisation Freedom House unterhält, darunter mit Robert (Bob) Pontichera, Direktor für Programme dieser Institution, der ihm vorschlug, die Kosten für eine Kuba-Reise Pilips in Begleitung eines Freundes zu tragen, mit dem Ziel, mit einigen engagierten Personen Kontakt aufzunehmen und ihnen die notwendigen Mittel zukommen zu lassen, um das Programm der subversive Aktivitäten der US-Regierung durchzuführen.

Es wurde präzisiert, das Pilip und Bubenik in den ersten Tagen des Monats Januar in New York ankamen und am 6. Januar während eines Abendessens mit Robert Pontichera ein Gespräch führten, der ihnen mitteilte, daß die Personen, mit denen sie sich in Kuba treffen würden, in Opposition zur kubanischen Regierung ständen und daß sie sich mit ihnen unterhalten sollten, um Informationen über die politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Kuba zu erhalten. Pontichera übergab ihnen eine Liste mit den Namen und Adressen dieser Personen und 1400 US-Dollar für Ausgaben im Zusammenhang mit Unterbringung, dem Mieten eines Autos und Verpflegung, die sie mit den Quittungen belegen mußten.

Der Vertreter von Freedom House stattete die zwei tschechischen Bürger mit einem neuen Laptop mit zahlreichem Zubehör, Disketten und Compact Discs aus, damit sie diese den Personen übergeben, mit denen sie sich in unserem Land unterhalten würden.

Er gab ihnen ebenfalls die Anweisung, daß sie nach ihrer Rückkehr aus Kuba in den USA mit dem Vertreter von Freedom House in Kontakt treten sollten, um das Ergebnis des Besuchs und die gesammelten Informationen in Erfahrung zu bringen, so daß sie auf dem Rückflug die Route Havanna-Cancún-Miami-Washington zu nehmen hatten, wobei sie an letzterem Ort einige Tage verbleiben würden.

Er wies sie gleichfalls darauf hin, daß die Namen der in Kuba zu kontaktierenden Personen mit einem Password im Computer registriert werden mußten, um zu verhindern, daß die kubanischen Behörden im Falle einer Festnahme eine solche Information entdeckten.

Bei den Nachforschungen über den Aufenthalt dieser tschechischen Bürger in Kuba wurde festgestellt, daß sie nach der Ankunft in unserem Land den Leihwagen mit dem Nummernschild T-005267 mieteten, mit dem sie in den Provinzen Matanzas, Cienfuegos und Sancti Spiritus wie einfache Touristen, die den Westen des Landes bereisten, unterwegs waren, bevor sie am 11. Januar in die Provinz Ciego de Ávila weiterfuhren, zum ersten Kontaktpunkt gemäß einer Liste von in der Mitte und im Osten Kubas wohnenden Personen, die ihnen in den Vereinigten Staaten übergeben wurde.

In dieser Provinz besuchten sie zwei bekannte Konterrevolutionäre, mit denen sie die von Robert Pontichera angewiesenen Angelegenheiten besprachen, wobei sie den Versuch unternahmen, an Informationen heranzukommen, um diese Freedom House zu übermitteln. Die Liste mit Namen und Adressen wurde durch elektronische Mittel geschützt.

Die Aktionen, mit denen die Herren Pilip und Bubenik beauftragt wurden, stellen für unser Land nichts Neues dar. Sie sind ein weiteres Beispiel für die große Zahl von einmischenden und destabilisierenden Aktivitäten der Tschechischen Republik, die gegen den kubanischen revolutionären Prozeß gerichtet sind.

Über mehr als 10 Jahre hinweg wurden die von der tschechischen Botschaft in Kuba durchgeführten subversiven Aktivitäten systematisch aus der Nähe verfolgt. Die tschechische Botschaft folgte dabei Anweisungen von US-amerikanischen Geheimdiensten und anderen US-Institutionen, die über die US-Interessenvertretung in Havanna erteilt wurden.

Diese Verschwörung begann in Kuba im Jahr 1989. Zwei Jahr zuvor wurde ein ausgedehntes Spionagenetz gesprengt, das von Funktionären geleitet wurde, die bei der erwähnten Interessenvertretung der Vereinigten Staaten in Kuba akkreditiert waren. Im Rahmen der Neustrukturierung ihrer Kräfte, Mittel und Methoden appellierten diese an Diplomaten anderer in Kuba akkreditierter Länder, und dies ist genau der Augenblick, als die Botschaft der damaligen Tschechoslowakei zu einem Instrument der US-Interessenvertretung und deren hauptsächlichem Subversionszentrum wird. Gemeinsam damit übertrug die US-Regierung der tschechischen Regierung die Aufgabe, am 3. März 1990 zum ersten Mal als gemeinsamer Schirmherr des infamen Projektes einer Verurteilung Kubas in der UN-Menschenrechtskommission in Genf zu fungieren. Die USA erreichten in einer knappen Abstimmung durch die einstimmige Unterstützung ihrer NATO-Verbündeten ihr Ziel einer Verurteilung Kubas.

Ab diesem Zeitpunkt hat die Regierung der Tschechischen Republik eine offen feindliche Haltung gegenüber Kuba eingenommen, das heldenhaft eine völkermörderische Blockade aushielt und durch den Verlust seiner traditionellen Märkte und Versorgungsquellen und das Fehlen ausländischer Unterstützung eine sehr harte und lang anhaltende Spezialperiode durchlitt. Es waren Zeiten, in denen man allgemein glaubte, daß unser Vaterland nicht fähig sein würde, eine solche Probe zu bestehen. Während all dieser Jahre trieb die tschechische Regierung ihre Verschwörung mit den USA und ihre Unterstützung der aggressiven Politik gegenüber Kuba auf die Spitze, was durch ihre bedingungslose Unterstützung der aufeinanderfolgenden US-Regierungen in dieser feindlichen Haltung an den Tag gebracht wurde. Die Tschechische Republik erlangte die traurige Ehre, das erste der ehemaligen sozialistischen Länder zu sein, das eine solch verräterische Linie in seiner Außenpolitik verfolgte.

In diesem selben Jahr 1990 kam es zwischen März und Dezember zu zahlreichen Provokationen mit Beteiligung von in Kuba tätigen tschechischen Funktionären, darunter die Schirmherrschaft und materielle Unterstützung für konterrevolutionäre Gruppen auf der Insel, deren technisch-finanzielle Ausstattung und politische Stützung, sowie zu Bekehrungseifer innerhalb kubanischer intellektueller und akademischer Sektoren.

Im Bündnis mit US-Diplomaten förderten tschechische Funktionäre das illegale Eindringen einer konterrevolutionären Gruppe in die tschechische Botschaft, was aus deren Innerem gefördert und vorbereitet wurde und zu ähnlichen illegalen Zwischenfällen in anderen diplomatischen Vertretungen führte.

Ende Dezember des Jahres 1990 trifft die Regierung des Landes, das sich immer noch Tschechoslowakei nannte, offensichtlich in Zusammenarbeit mit den USA, die Entscheidung, die Vertretung der kubanischen Interessen in Washington zu unterbrechen. Diese Funktion hatte sie 29 Jahre lang ausgefüllt, seit dem 3. Januar 1961, als die Vereinigten Staaten ihre Beziehungen zu Kuba abbrachen, und zwar als ein Vorspiel dessen, was drei Monate später, am 17. April dieses Jahres, in der Söldnerinvasion in der Schweinebucht gipfelte.

Wir müssen uns an einen willkürlichen und brutalen Akt erinnern, als eine der ersten Maßnahmen, die von der postsozialistischen Regierung in Prag ergriffen wurde, darin bestand, die Verträge einseitig aufzukündigen, welche Kuba mit der damaligen Sozialistischen Republik der Tschechoslowakei unterzeichnet hatte, womit sie sich der Yankee-Blockade gegen Kuba anschloß, während sie gleichzeitig das Tschechische Kulturhaus in Havanna schloß und in der Hauptstadt der Tschechoslowakei ein gegen Kuba gerichtetes Seminar organisierte, an dem Personen teilnahmen, die mit der sogenannten "„tschechischen Dissidentenszene" in Verbindung standen, so wie Pavel Bratinska, der Präsident Havel selbst und andere, die den Konterrevolutionären Más Canosa, Chef einer von den Vereinigten Staaten geschaffenen mafiosen und terroristischen Organisation, und Carlos Alberto Montaner gemeinsam mit anderen Personen vom gleichen Schlag einen herzlichen Empfang bereiteten.

Später konnte man das ganze Jahr 1991 hindurch beobachten, daß die Unterstützungsaktivitäten für die interne Konterrevolution in Kuba seitens tschechischer Funktionäre eine stets wichtigere Rolle spielten. Es kam zu neuen Provokationen, die vom Inneren der Botschaft aus organisiert wurden, und im Jahr 1992 traf ein Team von tschechischen Funktionären ein, um sich in organisierter und systematischer Weise dieser Art von Subversion anzunehmen.

Damit sehen wir, wie sich die besagte subversive Aktion in den Jahren 1989, 1990 und 1991 weiterentwickelte, und gemäß Informationen, die über Jahre hinweg über diese Funktionäre gesammelt wurden, wird die intensive Aktivität der tschechischen diplomatischen Vertretung gegen Kuba und im Dienste der Interessen der US-Regierung bewiesen. Zudem wurde bis ins Detail nachgewiesen, wie auch die antikubanische Mafia in Miami, im Besonderen die Cuban-American National Foundation (CANF) – Organisatorin von zahlreichen Plänen zur Ermordung des kubanischen Staats- und Regierungschefs – und die erwähnte Organisation Freedom House, die Möglichkeiten genutzt haben, die ihnen für ihre Aktionen von der tschechischen Botschaft in Kuba geboten wurden.

Die Durchführung von illegalen Aktionen mit ausgesprochen subversivem und konterrevolutionärem Charakter durch eine Gruppe von in unserem Land tätigen tschechischen Diplomaten in den letzten Jahren ist vollständig bewiesen worden.

Der Botschaftsfunktionär, der dabei am meisten auffiel, war Petr Mikyska, der am 7. August 1992 in unserem Land ankam. Er blieb vier Jahre und zwei Monate in Kuba. Bei seiner Ankunft auf der Insel übte er den Posten des Dritten Sekretärs aus, der für Konsularangelegenheiten der damaligen Botschaft der Tschechoslowakei zuständig war, wobei dies seine erste diplomatische Mission darstellte.

Im Januar 1993 wird er als Folge der Teilung der ehemaligen Tschechoslowakei einstweilig zum Geschäftsträger a.i. der Vertretung der Tschechischen Republik in Kuba bestimmt.

Nach wenigen Monaten seines Aufenthaltes in unserem Land begann er, verstärkt Verbindungen zu verschiedenen konterrevolutionären Anführern aufzunehmen, wobei er zu einem der aktivsten Diplomaten bei der Betreuung dieser Elemente wurde, denen er in systematischer Weise moralische und materielle Hilfe für die Durchführung ihrer Aktivitäten gewährte.

Während seines Aufenthaltes in Kuba wurden auch enge Verbindungen mit Beamten der US-Interessenvertretung offenkundig, und zwar eben genau in der Funktion als Unterstützer dieser konterevolutionären Elemente. Besonders eng war die wahrgenommene Zusammenarbeit zwischen Herrn Mikyska und Christopher Sibilla, dem damaligen Zweiten Sekretär der Interessenvertretung der Vereinigten Staaten, der ebenfalls in enger Verbindung zu den Aktionen der konterrevolutionären Gruppen stand, und später mit Robin Dianne Meyer, der Nachfolgerin dieses US-Diplomaten, die ebenfalls als Zweiter Sekretär fungierte.

Diese Diplomatin war weitgehend bekannt wegen ihrer offenen Anstiftung der subversiven Aktivität der Gruppen. Diese illegale Tätigkeit übte sie bis 1996 aus, als ihr aufgrund ihres Verhaltens die Verlängerung ihres Visums in Kuba verweigert wurde.

Die Arbeit der erwähnten Diplomaten und ihre engen Verbindungen zu Mikyska waren Teil der Strategie, die darauf zielte, die konterrevolutionären Aktivitäten ihrer internen Verbündeten ökonomisch zu unterstützen.

Eine der Aktivitäten von Mikyska in Kuba bestand darin, fast täglich Mitglieder der winzigen konterrevolutionären Gruppen, denen er jede Art von Hilfe gewährte, in der diplomatischen Vertretung und in seiner Residenz zu empfangen, wobei er an zahlreichen Versammlungen und anderen von diesen Personen veranstalteten Aktivitäten teilnahm und sogar die Abhaltung von deren Versammlungen in der Botschaft selbst förderte, womit er auf diese Weise zu Aktionen gegen die Gesellschaftsordnung anstachelte.

Am 16. Oktober 1993 nahm Petr Mikyska an einem konspirativen Treffen in San Antonio de los Baños in der Provinz Havanna teil, das der Bildung einer konterrevolutionären Gruppe diente.

Die tschechische Botschaft wurde ab dieser Etappe zudem zu einem Konzentrationspunkt für verleumderische Anklagen gegen Kuba, die durch die Kommunikationsmittel dieser diplomatischen Vertretung an die subversiven Radio- und Fernsehsender auf US-amerikanischem Staatsgebiet übermittelt wurden, oder sie ließen die Akte mit antikubanischen Lügen anwachsen, welche die USA in der UN-Menschenrechtskommission in Genf angelegt hatten.

Es ist erwiesen, daß dieser tschechische Diplomat mehr als 20 Reisen nach Miami unternahm, um mit den Anführern der dort ansässigen konterrevolutionären Organisationen in Kontakt zu treten.

Am 15. April 1993 wurde er während einer Reise nach Miami von José Francisco Hernández Calvo angeworben, Präsident des Vorstands der Cuban-American National Foundation. Diese Person, ein bekannter Terrorist, Gründungsmitglied dieser Organisation und Mitglied ihres paramilitärischen Arms, hatte enge Verbindungen zu Plänen für die Ermordung des kubanischen Präsidenten Fidel Castro, einschließlich der mit dem gleichen Zweck durchgeführten Aktionen der vier bekannten Terroristen, die seit Mitte November 2000 in Panama in Haft sitzen und deren Auslieferung Kuba beantragt hat.

Es ist notwendig, an die Verwicklung von José Francisco Hernández in einen anderen Attentatsplan eines in den USA ansässigen konterrevolutionären Kommandos gegen den Präsidenten Fidel Castro zu erinnern. Dieses Kommando wurde festgenommen, als es in Richtung von Isla Margarita in Venezuela fuhr, wo 1997 das 7. Iberoamerikanische Gipfeltreffen stattfinden sollte, und man beschlagnahmte zusammen mit einer ähnlichen Waffe ein halbautomatisches Sturmgewehr Kaliber 50 mit Teleskopvisier und Infrarot-Zielvorrichtung, das als Eigentum dieses bekannten Terroristen und Führungsmitglieds der CANF registriert war. Trotzdem bezog man ihn nicht einmal in das Verfahren mit ein, das gegen das Mordkommando eröffnet wurde, welches schließlich freigesprochen wurde in einem Prozeß, der von einem Richter und Geschworenen gefälscht wurde, die bestechlich und korrupt waren.

Ab diesem Jahr, und unter Befolgung der Anweisungen der erwähnten „Stiftung", führte der besagte tschechische Diplomat bei zahlreichen Gelegenheiten Aktivitäten im Zusammenhang mit der Versorgung konterrevolutionärer Gruppen und der Herstellung der Verbindung zwischen den Anführern der CANF und subversiven Elementen in Kuba durch, womit er schlichtweg zu einem Söldner der in den USA ansässigen terroristischen Mafia wurde.

Unter dem Schutz seiner diplomatischen Immunität schleuste Mikyska wiederholt und auf illegale Weise Propagandaschriften ins Land ein, die im Ausland von diesen konterrevolutionären Organisationen hergestellt wurden. Er versorgte die in Kuba agierenden Gruppen mit anderen Mitteln wie Aufnahmegeräten, Kommunikationsmitteln und großen Mengen an Bargeld.

Gleichfalls gelangte er an für unser Land sensible Informationen und übermittelte diese an die Anführer der Cuban-American National Foundation, was in der Tat eine bewußte Spionagetätigkeit darstellte, in offenem Widerspruch zu seinen diplomatischen Funktionen. Bei seiner Teilnahme an diesen Subversionsaktivitäten gegen Kuba verwendete er auch Kommunikationsmittel seiner Botschaft, um mit den konterrevolutionären Anführern in Miami in Verbindung zu treten.

Am 12. Februar 1994 übergab Mikyska im Gebiet von Mi Cayito – am Strand von Santa María del Mar im Stadtbezirk Habana del Este – in Kuba agierenden konterrevolutionären Elementen, die Verbindungen zur Cuban-American National Foundation hatten, Tausende von Exemplaren einer subversiven Propagandaschrift und Aufkleber mit dem Emblem dieser Organisation und der angeblichen Bewegung für die Demokratie und die Freiheit, die ihm direkt von dem Terroristen Luis Zúñiga Rey, ebenfalls einem der Chefs der besagten auf US-Staatsgebiet ansässigen und operierenden Stiftung, geschickt und übergeben wurden. Dies stellte eine offensichtliche illegale Versorgungsaktion dar, was charakteristisch für einen Agenten und eben nicht für einen Diplomaten ist.

Im Juni 1994 erklärte Mikyska bei seiner Rückkehr von einer Urlaubsreise, daß die Ausgaben für den Aufenthalt und die ärztliche Betreung seiner Frau in Miami aus Anlaß von deren Schwangerschaft von der Cuban-American National Foundation getragen wurden.

Um die finstere Geschichte des Herrn Mikyska nicht noch länger zu machen, reicht es zu sagen, daß er 1996 als besonderer Gast an der Jahresversammlung dieser Organisation teilnahm. Seine Unverfrorenheit hatte keine Grenzen, während man alle seine Bewegungen tolerierte, gleichzeitig sorgfältig beobachtete und detailliert festhielt.

Die Diplomaten, die auf Herrn Mikyska folgten, haben eine identische Haltung an den Tag gelegt und die Verbindung zu subversiven Gruppen in Kuba, der kubanisch-amerikanischen Mafia in Miami und der US-Interessenvertretung in Havanna aufrechterhalten, wobei sie als Mittelsmänner dienten zwischen der CANF und Freedom House auf der einen Seite und den subversiven Gruppen in unserem Land. Erwiesenerweise haben sie alle diesen Gruppen Bargeld, Computer, subversive Propaganda aus den USA und Handlungsanleitungen übergeben.

Sie haben die tschechische Botschaft in Havanna als Deckmantel für ihre illegalen Aktivitäten und ihren Diplomatenstatus als Immunitätsschild für Angriffe auf die Kubanische Revolution benutzt.

Unter ihnen hervorzuheben sind Robert Kopecki, Zweiter Sekretär für Presse und Kultur; Petr Pribik, Geschäftsträger a.i.; und Jan Vytopil, Zweiter Sekretär für Presse und Kultur. Der momentane Erste Sekretär der tschechischen Botschaft, Petr Kavan, hatte Kontakte mit Mitgliedern von konterrevolutionären Minigruppen in unserem Land und unterhält diese weiterhin.

Zu diesen gegen Kuba gerichteten Aktivitäten tschechischer Diplomaten in Havanna ist die infame Haltung der besagten Regierung auf internationaler Ebene hinzuzufügen, wo sie als Komplizin und unterwürfige Teilnehmerin an den gröbsten antikubanischen Manövern tätig ist.

Die Niederlage der von den USA im Jahr 1998 in der UN-Menschenrechtskommission vorgelegten Resolution führte dieses Land dazu, im Rahmen seiner Kampagne zur Zerstörung der Kubanischen Revolution jemanden zu suchen, der sich auf unterwürfige Weise zur Verfügung stellt, um öffentlich als Hauptförderer der neuen Machenschaften dieses Charakters zu dienen. Diese Rolle wurde der Regierung der Tschechischen Republik zugewiesen und von dieser akzeptiert.

So war während der Sitzungsperiode der UN-Menschenrechtskommission im Jahr 1999 die Tschechische Republik diejenige, die einen neuen antikubanischen Resolutionsentwurf vorlegte, obwohl es bei den Aufgaben der Kommission offenkundig wurde, daß es die US-Regierung war, hauptsächlich Madeleine Albright, die damalige Außenministerin und „Ehrenbürgerin" der Tschechischen Republik, die alle Betreibungen, Erpressungen und Druckausübungen durchführte, damit der besagte Text angenommen wurde.

Im vergangenen Jahr wiederholte sich erneut die Geschichte und die Tschechische Republik agierte als Hauptinstrument der Vereinigten Staaten, und obwohl der US-Botschafter derjenige war, der andere Diplomaten zu sich bestellte, um Druck auf sie auszuüben, und obwohl Führungsfiguren der US-Regierung sich telefonisch an Regierende anderer Länder wandten und diese aufweckten, um sie sogar mitten in der Nacht zu erpressen und zu nötigen, war die Tschechische Republik als Initiator und Förderer der antikubanischen Resolution aufgeführt.

Bereits seit Ende des Jahres 2000 und dem Beginn dieses Jahres bewegen sich tschechische Diplomaten rund um die Welt. Wir haben erfahren, und die tschechische Presse hat sogar darüber berichtet, daß sie angesichts der Furcht vor einem Scheitern versuchen, gemeinsam mit ihren US-amerikanischen Herren Anhänger anzuwerben, um einmal mehr ihr schmutziges Manöver in Genf zu wiederholen.

Genau ab dem Moment, in dem Herr Vaclav Havel in der Tschechischen Republik an die Macht gelangt, verwandelt sich dieses Land in ein unterwürfiges Instrument des US-Imperialismus bei dessen Vendetta gegen Kuba.

In bezug auf die Verhaftung der zwei tschechischen Bürger, die von Freedom House nach Kuba geschickt wurden, hat Herr Havel den Fehler begangen, Erklärungen gegen unser Land abzugeben, die darauf zielten, ein Volk zu beleidigen und zu verleumden, dessen Tapferkeit, Heldentum und Wahrheitsliebe er sich nicht einmal vorstellen kann. Eines Tages wird die Welt die wahre Geschichte dieser „Demokraten und Verteidiger der Menschenrechte" erfahren, wenn überhaupt irgendeine Erinnerung von ihnen in der Geschichte bleibt.

Die tschechische Regierung vergißt, daß Kuba ein souveränes Land ist, das nicht erlaubt, daß seine Gesetze ungestraft verletzt werden, und es besitzt das volle Recht und die volle Jurisdiktion, um diejenigen vor Gericht zu stellen und zu verurteilen, die auf dem Staatsgebiet unser Republik Verbrechen begehen, wie im Fall der Herren Pilip und Bubenik.

Es wurde das Argument vorgebracht, daß Herr Pilip Abgeordneter des Parlaments der Tschechischen Republik ist, doch Herr Pilip reiste als Tourist nach Kuba und nicht in seiner Funktion als Abgeordneter. Deshalb – und gemäß dem Völkerrecht, so wie es in den Wiener Konventionen über Diplomatische Beziehungen und Sondermissionen vorgesehen ist – steht dem besagten Bürger keinerlei Immunität zu, denn er war weder als diplomatischer Agent noch als Mitglied einer Sondermission ausgewiesen, für die er zudem – ebenfalls im Einklang mit dem Völkerrecht – das Einverständnis des kubanischen Staates hätte haben müssen, was nicht der Fall ist.

Wir besitzen unanfechtbare Beweise für die in diesem Bericht aufgeführten Tatbestände in bezug auf das Verhalten der erwähnten tschechischen diplomatischen Funktionäre und die verhafteten tschechischen Bürger Ivan Pilip und Jan Bubenik. Wenn Kuba etwas behauptet und eine konkrete Anklage erhebt, tut es dies, weil es in der Lage ist, die Information vor der Weltöffentlichkeit oder vor den Gerichten zu beweisen.

Man muß sich darüber im Klaren sein, daß kein Land, das sich selbst respektiert, Aktionen akzeptieren kann, die seine Souveränität beschädigen, seine Gesetze verletzen und sich gegen seine Sicherheit, Integrität und Unabhängigkeit wenden.

Das kubanische Volk, das seit 42 Jahren mit der Regierung der Vereinigten Staaten in Konflikt steht, hat den Weg gefunden, sich den Respekt und die Bewunderung vieler Völker zu verdienen für seinen Kampf, seine Standfestigkeit, seine Prinzipien und seine Würde, und deshalb wird Kuba weder Einmischungen noch Druckausübungen irgendwelcher Art zulassen, woher sie auch kommen mögen.

Niemand mache sich Illusionen, daß Kuba eingeschüchtert werden könnte!

Alle diejenigen, die versuchen, uns zu diskreditieren oder sich den Aggressionen gegen Kuba anzuschließen, täten gut daran, sich vorher zu vergewissern, daß wir entschlossen sind, uns zu verteidigen, und wir werden uns so verteidigen, wie wir es mit unübertroffenem Mut 42 Jahre lang gegenüber der größten und aggressivsten imperialistischen Macht getan haben, die es jemals in der Menschheitsgeschichte gegeben hat.

Auf der Höhe unserer momentanen moralischen und politischen Stärke können uns keine Rachegefühle gegenüber irgendeinem Bürger oder Volk der Welt bewegen. Über alles auf der Welt zollen wir der Wahrheit Tribut und verteidigen unsere Ehre. Man erkenne aufrichtig die Geschehnisse an und bitte unser Volk um Entschuldigung. Dies würde mehr bewirken als alle Lügen und Verleumdungen; mehr als der ganze weltweite Druck; mehr als die NATO und alle ihre Bomber und Raketen; mehr als die Macht aller reichen Länder samt ihrem ganzen Geld.

Wenn man versucht, irgendeine ehrbare Lösung für den Zwischenfall zu finden, muß man unsere Gründe anerkennen, an unsere Großzügigkeit appellieren, jedoch sollte man nicht den Fehler begehen, unsere Wahrheit in Frage zu stellen oder unsere Standhaftigkeit auf die Probe zu stellen.

Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kuba

23. Januar 2001