Gestrige Pressemeldungen berichten über Erklärungen des US-amerikanischen Unterstaatssekretärs Otto Reich, in denen er behauptet: „Wir verfügen über Informationen, wonach vier kubanische Flugzeuge am Vormittag des 12. April, als das Ergebnis der Störung der konstitutionellen Ordnung noch unklar war, auf dem Internationalen Flughafen in Maiquetía, Venezuela, landeten." Der Agentur AFP zufolge stellte sich Herr Reich nun die Frage: „Was taten sie dort? Was führten sie mit sich? Wir wissen es nicht."

Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten dementiert entschieden die vom Unterstaatssekretär geäußerten unwahren Behauptungen, was an ihm nichts Ungewöhnliches ist.

Diese Erklärungen zeigen Herrn Reich als skrupellosen und zynischen Beamten, der versucht, sein dunkles Vorleben im Zusammenhang mit dem schmutzigen Krieg in Nicaragua, mit Oliver North und Luis Posada Carriles und mit dem Skandal wegen der trotz Kongreßverbot an die Kontra vorgenommene illegale Waffenlieferung; der außerdem den Terroristen Orlando Bosh schützte und ihm in den Vereinigten Staaten Asyl besorgte, der neben Luis Posada Carriles verantwortlich zeichnete für die Sprengung eines kubanischen Zivilflugzeuges mit 73 Passagieren an Bord.

Wäre es erforderlich gewesen, ein kubanisches Zivilflugzeug in Venezuela zu landen, um das von den Freunden des Herrn Reich belagerte kubanische diplomatische Personal abzuholen oder zu jedwedem anderen humanitären und friedlichen Zweck, so hätten wir es getan, und es bestünde kein Grund, es zu verbergen. Eine derartige Behauptung des Herrn Otto Reich ist nun aber eine glatte Lüge und damit ein Beweis für seinen verlogenen und geistlosen Charakter.

Dazu wünscht das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten noch bekanntzugeben, daß am Samstag, den 13. April, die Regierung Kubas Anweisung gab, die kubanischen Zivilhelfer mit Ausnahme des Gesundheitspersonals an bestimmten Punkten zu versammeln und die entsprechenden Vorkehrungen für den erforderlichen Fall ihrer Evakuierung traf. Doch der von Herrn Reich angekurbelte faschistische Putsch war nicht von Dauer: wie begonnen, so zerronnen.

Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kuba fordert den Herrn Unterstaatssekretär der Vereinigten Staaten auf, der Weltöffentlichkeit unverzüglich auch nur den geringsten Beweis für die Landung auch nur eines einzigen kubanischen Flugzeuges am Vormittag des 12. April in Caracas vorzulegen.

Das einzig wirkliche Flugzeuglandung war die einer IL-62 der Cubana de Aviación auf dem internationalen Flughafen der venezolanischen Hauptstadt am 16. April, also vier Tage nach dem Putschversuch. Sie brachte den Außenminister Kubas, der hierher gereist war, um das kubanische diplomatische Personal für sein heldenhaftes Verhalten den faschistischen Horden gegenüber auszuzeichnen, die am 12. April die kubanische Botschaft in Caracas zu stürmen versuchten.

Wir erwarten, daß Herr Reich nun nicht „den Dummen spielt" und eine konkrete Antwort gibt auf diese Klage hinsichtlich einer vorgeblichen Landung kubanischer Flugzeuge in Venezuela am 12. April.

Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kuba

Havanna, den 7. Mai 2002