Reflexionen des Genossen Fidel

 

SIEBEN TAGE OHNE TODESFALL DURCH CHOLERA

 

 

Gestern habe ich erläutert, dass in Haiti infolge der Cholera 1.523 Menschen verstorben waren, und gleichzeitig über die von der Partei und der Regierung von Kuba getroffenen Maßnahmen gesprochen.

Ich hatte nicht vor, heute auch nur ein Wort über dieses Problem zu schreiben. Ich nehme jedoch von dieser Idee Abstand, um eine kurze Reflexion zum Thema zu verfassen.

Frau Doktor Lea Guido, Beauftragte der PHO-WHO in Kuba – im Augenblick Beauftragte beider Organisationen in beiden Ländern und mit einer großen Erfahrung – erklärte am heutigen Nachmittag, dass zu erwarten sei, dass unter den jetzigen Verhältnissen in Haiti 400.000 Menschen an dieser Epidemie erkranken werden.

Andererseits hatten der Vizeminister für Gesundheitswesen von Kuba und Leiter der Kubanischen Medizinischen Mission, der Botschafter unseres Landes in Haiti und andere Kollegen der Mission den ganzen Tag Unterredungen mit Präsident René Preval, Frau Doktor Lea Guido, dem haitianischen  Gesundheitsminister und anderen Beamten von Kuba und Haiti, in denen sie jene Maßnahmen erarbeiteten, die man mit Dringlichkeit ausführen wird. 

Die kubanische medizinische Mission betreut 37 Einrichtungen zur Bekämpfung der Epidemie, wo sie bis heute 26.040 Cholera-Kranke behandelt hat, zu denen jetzt sofort noch 12 Zentren (das sind dann insgesamt 49) von der Brigade „Henry Reeve“ hinzukommen werden. Diese werden über 1.100 Betten in solchen Spezialzelten verfügen, die zu diesem Zwecken in Norwegen und anderen Ländern entworfen und hergestellt wurden, und schon mit jenen Fonds zur Begegnung der Erdbebenfolgen erworben worden sind,  die Kuba von Venezuela zum Wiederaufbau des Gesundheitswesens in Haiti übergeben wurden.

Heute gegen Abend erreichte uns eine ermutigende Mitteilung von Doktor Somarriba: während der letzten 7 Tage gab es keinen einzigen Sterbefall durch Cholera in den von der kubanischen medizinischen Mission betreuten Einrichtungen. Es wäre unmöglich, jene Kennziffer beizubehalten, da andere Faktoren Einfluss auf dieses Ergebnis haben können, aber die gewonnene Erfahrung, die angebrachten Methoden und das Maß an Aufopferung, die erreicht wurden, vermitteln eine sehr Trost bringende Idee.

Es freut uns ebenfalls, dass Präsident René Preval, dessen Mandat am kommenden 16. Januar ausläuft, die Entscheidung getroffen hat, den Kampf gegen die Epidemie in die wichtigste Tätigkeit seines Lebens zu verwandeln, die er dem Volk von Haiti und der folgenden Regierung hinterlassen wird.     

 

 

Fidel Castro Ruz

27. November 2010

21:56 Uhr